Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Am vergangenen Sonntag sendete der Südwestrundfunk (SWR) zur besten Prime-Time im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (20.15 Uhr) eine 90-minütige Doku unter dem Titel: „Wie das Auto den Südwesten eroberte.“ Mit Alpha-Tieren der deutschen Automobil-Industrie wie Mercedes-Benz, Porsche, Audi NSU oder Zulieferer-Giganten wie Bosch ist und war das „Musterländle“ Baden-Württemberg seit mehr als einem halben Jahrhundert wahrlich reich gesegnet. Aber nicht nur „Ba-Wü“ hat sich als Produzent qualitativ hochwertiger Pkw und Nutzfahrzeuge in Deutschland hervorgetan. Nicht umsonst ist immer wieder von der „Auto-Nation Deutschland“ die Rede.

Mittlerweile bereichern viele Anbieter aus Europa, den USA und Asien die Angebotspalette vor unserer Haustür. Wer sich heute ein (neues) Fahrzeug zulegen möchte, hat nicht nur die Qual der Wahl. Er kann mitunter auch schon einmal den Überblick im Dickicht und im Wirrwarr dessen verlieren, was so im Schaufenster steht. Nun kommt noch ein weiterer Anbieter hinzu und zwar aus dem fernen Osten. Das Spektakuläre daran ist jedoch nicht alleine die Tatsache, dass wir alle uns bald vor die Möglichkeit gestellt sehen, ein Auto aus Vietnam kaufen zu können.

Nein, viel Aufsehen erregender ist – zumindest aus meiner Sicht – dass sich hier Europa und Asien, Alt und Jung, Aufbruch und Erfahrung zusammen getan haben, um gemeinsam ein neues Projekt auf die Räder zu stellen. Vinfast, der erste Automobil-Hersteller aus dem südostasiatischen Land, hat sich nämlich mit der Design-Ikone von Pininfarina zusammen getan, um den richtigen Geschmack des Kunden und der Zeit zu treffen. Anfang der Woche jedenfalls kam die Nachricht, dass Vinfast bei der italienischen Designfirma Entwürfe für ein SUV und eine Limousine bestellt hat.

Auch motorentechnisch will man sich bei europäischen Fachleuten Rat einholen und strebt ein Joint Venture an. Vinfast will das erste Auto des Landes bereits in rund eineinhalb Jahren auf den Markt bringen und möchte sich dabei auch der Technik von BMW bedienen. Antriebs-Technologien der Münchner sollen dabei für beide Karosserieformen, SUV und Limousine, das Projekt umsetzen. Selbst erklärtes Ziel der neuen südostasiatischen Marke ist es, bis zum Jahr 2025 rund eine halbe Million Fahrzeuge zu bauen.

Im Moment, so scheint es, kommt ziemliche Bewegung in den internationalen Automobil-Markt. Und das ist gut so. Rolls Royce, der Inbegriff des aristokratischen Luxus auf Rädern, fährt mit einem SUV-Erlkönig durch die Gegend. Der indische Tata-Konzern schmückt sich mit der Übernahme europäischer Traditionsmarken, und aus Vietnam kommt neue Konkurrenz für bereits fest verankerte Anbieter. Wir gehen offenbar spannenden Zeiten in der Automobil-Industrie entgegen.

Nur weiter so!
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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