(Nicht nur) für Stock und Stein: Der Jeep Wrangler hat hinzu gewonnen

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Ähnlich wie der Porsche 911 oder der VW Käfer hat dieses Ur-amerikanische Automobil ein optisches Alleinstellungsmerkmal. Einer wie keiner. Seht her, ich bin’s: Der Enkel von Willys MB aus den frühen 1940ern, als die US-Armee einen kantigen robusten Alleskönner für den bedingungslosen Einsatz im „WW2“, also dem zweiten Weltkrieg brauchte.

Der Jeep galt immer als die Inkarnation des Gelände-Bezwingers. Als ein Fahrzeug, das zwischen Stock und Stein, in Wald und Weise alles kann und alles verzeiht. Das kann er zwar immer noch, aber er hat mittlerweile dazugewonnen: An Langstreckenfähigkeit nämlich. Er ist sozusagen domestiziert worden, ohne dass man ihm seine Identifikation genommen hat.

Denn jetzt bringt die unter dem Dach der FCA (Fiat Chrysler Automobiles) beheimatete amerikanische Marke die vierte Generation seit der Erstauflage des „Wrangler YJ“ vor mittlerweile 31 Jahren auf den Markt. Wie bisher, baut auch der neue Jeep Wrangler auf einem Leiterrahmen auf. Wohl wurde die Gürtellinie etwas niedriger gehalten, die stärker geneigte Frontscheibe sorgt für bessere Aerodynamik. Alles andere aber, wie die steil aufragende Frontscheibe, wurde belassen.

Jeep wird den neuen Wrangler erneut wahlweise mit zwei Radständen (2459 und 3008 Millimetern) und zwei oder vier Seitentüren auf den Markt bringen. Für die viertürigen Unlimited-Modelle gibt es jetzt auch das „Power-Top“, ein reguläres Hardtop mit großem Stoff-Faltdach. Dieses Teil lässt sich elektrisch öffnen, schließen und bis hinter die zweite Sitzreihe absenken. Beim Hardtop kann man die beiden vorderen Dachhälften mechanisch ohne großen technischen Aufwand ver- und entriegeln. Zudem lassen sich die hinteren Seitenteile entfernen.

Dem Aufbau und der Konstruktion geschuldet, ändert sich im Interieur am lotrecht herausragenden Armaturenbord nichts. Alles wirkt aber etwas stylischer, nicht mehr so ganz martialisch wie zuvor. Dazu gehört eine sehr breite, farblich abgesetzte Blende, die das neue Multimedia-System einschließt. Selbstverständlich sind auch Android Auto und Apple Carplay mit an Bord. Die Luftdüsen sind mit Chromringen umrahmt, die Fensterheber werden in der Mitte des Armaturenbretts bedient.

In Zukunft wird es den Jeep Wrangler anstatt des zuvor noch angebotenen V6 nur noch mit zwei Vierzylinder-Motoren geben. Momentane Antriebsquelle ist der konzerneigene 2,2-Liter-Diesel-Vierzylinder, der wie der 2,8 Liter große Vorgänger 200 PS generiert. Ein Benziner mit 272 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmeter bei 3000 U/min wird kurzfristig nachgereicht. Gereinigt wird mit Harnstoffeinspritzung und SCR-Kat. Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 6 d-temp. Für die Kraftübertragung sorgt ein serienmäßiges Achtgang-Automatikgetriebe von ZF. Der Automatik-Allradler schaltet wie bei einem gängigen SUV den Vorderradantrieb je nach Traktionsbedarf selbstständig zu. Zusätzlich gibt es jedoch den sogenannten „Part-Time“-Allrad mit einer fest vorgegebenen 50:50-Kraftverteilung sowie eine Geländestufe, die beim Standard-Wrangler im Verhältnis 2,72:1 übersetzt ist.

Den neuen Jeep Wrangler wird es in den Ausstattungs-Versionen „Sport“, „Sahara“ und „Rubicon“ geben, wobei Letztere wie bisher die ultimative Gelände-Variante ist. Die viertürigen Ausführungen kosten wie bisher 3000 Euro mehr. Los geht es bei 46.500 (49.500) Euro für den „Sport“. Der „Sahara“ und der „Rubicon“ kommen beide auf jeweils 53.000 (56.000) Euro.

Fotos: Jeep

Technische Daten Jeep Wrangler Unlimited Sahara
Ausführung: Viersitziger Geländewagen
L/B/H: 4,88/1,89/1,89 Meter
Bodenfreiheit: 242 mm
Böschungswinkel: v/h 35/31 Grad
Rampenwinkel: 20 Grad
Motor: 4 Zylinder Turbodiesel
Leistung: 200 PS
Hubraum: 2143 ccm
Drehmoment: 450 Newtonmeter
Getriebe: Achtgang-Automatik
Gebr. Anhängelast: 2495 kg
V-Max: 180 km/h
Preis: ab 56.000 Euro

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