CD-Tipp – Erik Leuthäuser: Wünschen

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Ein Logo auf dem Cover macht stutzig: MPS? Langform: Musik Produktion Schwarzwald. Labelgründer Hans-Georg Brunner-Schwer ist lange tot. Aber viele der Schätze, die unter seinem Patronat in den Sechzigern entstanden, durchweg in exzellenter Klangqualität, werden vom Hamburger Unternehmen Edel seit einigen Jahren sukzessive wieder aufgelegt. Zu diesem MPS-Revival gehört aber auch, dass der Nachwuchs mit neuen Produktionen berücksichtigt wird. Und da sind wir bei Erik Leuthäuser.

Einige der Songs auf dessen CD Wünschen sind Neuinterpretationen bekannter Lieder. „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ etwa. Hinzu kommen vertonte Gedichte, zu nennen ist hier Dorothea Kehr. Musikalisch hat er sich u. B. bei Wayne Shorter oder Duke Ellington umgesehen und deren musikalische Werke mit einem deutschen Text versehen. Ach so, ja, Lieder, die komplett von Erik Leuthäuser geschrieben wurden, sind auch vertreten. Da muss man schlicht probehören, um zu entscheiden, ob's einem liegt. Vergleiche mit anderen Produktionen sind schlicht nicht möglich.

So vielfältig also die Auswahl der Stücke ist, so einfach formuliert Erik Leuthäuser sein musikalisches Selbstverständnis: „Ich habe genauso wenig auf die Stilistik geachtet wie auf ein Zielpublikum. Ich habe einfach all meine musikalischen Ideen zusammengeschnürt und Musik draus gemacht.“ Und bei MPS eine Heimat dafür gefunden, sei ergänzt.

Musik ist der Raum, in den man die innersten Angelegenheiten nicht nur gut unterbringen kann, sondern in dem sie auch geschützt sind, sagt Erik Leuthäuser dazu, dass Wünschen durchweg sehr persönlich geraten ist. In jeder Hinsicht eine CD, die gängige Marketing-Strategien – erfolgreich – gegen den Strich bürstet.

Erik Leuthäuser: Wünschen (Edel Kultur/MPS)

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