Konnektivität: Fahr’n, fahr’n … auf der (Daten-)Autobahn

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Immer mehr Menschen sind bereit, immer mehr Geld für die Vernetzung ihres Autos mit der Umwelt, aber auch mit anderen Fahrzeugen auszugeben. Zehn Prozent des Kaufpreises eines Fahrzeugs, so hat jetzt eine diesbezügliche Untersuchung ergeben, fließen in das wuselige Geschehen auf der Daten-Autobahn.

Vor allem bei jüngeren Menschen hat sich das Anforderungsprofil an das erste (eigene) Automobil in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Nicht so sehr die PS-Zahl, die Höchstgeschwindigkeit, der coole Look sind entscheidend für die Kaufentscheidung, sondern das, was man Interaktivität nennt. Also: Der Datentransfer vom Handy ins Auto, der Zugriff auf social media, auf Downloads, der möglichst perfekte Abgleich der virtuellen Welt von draußen ins Innere des Fahrzeugs.

Aber Konnektivität ist weitaus mehr als nur Spielerei. Mehr als nur das ständige Updaten des aktuellen Wissens- und Informationsstands. Mehr auch als (überflüssige) Nachrichten, als (sinnfreie) Posts, als Mails oder als besonders „geile Mucke“ aus der Datendose. Die schöne neue digitale Welt ergreift immer mehr Besitz von uns, aber wir sollten auch – zu unserem eigenen Nutzen – Besitz von ihr, von ihren Möglichkeiten und Angeboten, ergreifen. Zur Lösung unserer vielfältigen Alltagsprobleme, zur Einrichtung einer individuellen Komfortzone mittels Datenverkehr. Aber auch zu unserer größtmöglichen Sicherheit.

Ein Hersteller, der sich dieses Thema in jüngster Zeit in besonders rasanter und effizienter Weise auf die Agenda geschrieben hat, ist die tschechische Volkswagen-Tochter Škoda. Das System „Škoda Connect“ hält jetzt Einzug in sämtliche Modellreihen mit Ausnahme des Stadtflitzers „Citigo“, also ausnahmslos Fabia, Rapid, Octavia, Karoq, Kodiaq und Superb. Das Heft des Handelns und damit die letzte Entscheidung über die Auswahl der Optionen aber soll immer der Fahrzeugführer haben. Wer den Schlüssel hat, hat auch die Macht. Mit Ausnahme des SOS-Knopfes sind nämlich alle Wahlmöglichkeiten nutz- aber auch deaktivierbar.

Dem eigenen Markenclaim folgend, soll das Vernetzungs-System bei Škoda einfach und (siehe Slogan) clever sein. Deshalb ist auch ein Notrufsystem Bestandteil des gesamten Paketes, wie es seit Beginn dieses Monats für alle neuentwickelten Modellreihen in der EU vorgeschrieben ist. Ergänzend hinzukommen Heinzelmännchen aus dem digitalen Watchtower wie ein Pannenruf, ein Zustandsbericht des Fahrzeugs und der freundliche Hinweis des Škoda-Partners auf den nächsten Service-Termin, die anstehende Inspektion.

Dass ein neues Automobil mit dem Smartphone des Besitzers agiert (und umgekehrt natürlich auch), das ist mittlerweile fast schon eine Selbstverständlichkeit. Programmierung der Sitzheizung, Parkplatzanfrage, die Abfrage der nächsten Tankstellen mit Preisangabe, Online-Diebstahlwarnanlage oder der Kontakt mit einer Service-Hotline: Das alles sind sinnvolle Angebote, die mittels des kleinen blinkenden „Kontaktbolzens“ in unserem Alltag möglich sind. Auch bei Škoda Connect natürlich.

Um zu diesem erlauchten Kreis dazu zu gehören, müssen die Škoda-Kunden sich zunächst die kostenlose App „Škoda Connect“ herunter laden, dann das Auto im Connect-Portal registrieren und es mit ihrem Konto verbinden. Ist das geschehen, kann man Fahrzeugdaten kontrollieren oder auch Reiserouten vorab speichern, die dann beim Start etwa am nächsten Tag bereits im Navi des Fahrzeugs abgespeichert sind. Da die Apps sich auf dem Display im Auto spiegeln lassen, können sie auch von dort bedient werden. Die Infotainment-Systeme von Škoda arbeiten mit der Schnittstelle Smart-Link+ in der Mirror-Link, Apple Carplay und Android Auto enthalten sind. Nach dem ersten kostenlosen Jahr kostet der Zugang zu dem System 60 Euro per anno.

Der Hersteller selbst sagt mittlerweile, dass er sich vom reinen Autobauer zum umfassenden Mobilitäts-Dienstleister gewandelt hat. Die Funktionen und Möglichkeiten von Škoda connect sollen immer weiter ausgebaut werden. Das vernetzte Auto soll vor nichts mehr zurückschrecken, nicht vor der urbanen Infrastruktur, nicht vor anderen Fahrzeugen, die – mit gewaltigen Datensätzen versehen – Teil der individuellen Mobilität sind. Irgendwie ist es da schon ein wenig beruhigend zu wissen, dass auch ohne analoge Mechanik in der digitalen Welt der Bits und Bytes kein Vorwärtskommen (mehr) möglich ist. Dennnoch fährt Škoda connect nicht alleine an die Tankstelle und erledigt dort die Sprit-Aufnahme. Wobei die Betonung vielleicht auf „noch“ liegen sollte.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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