Dakar 2018: Loeb draußen, Peterhansel führt

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Der 5. Tag führte die Teilnehmer von San Juan de Marcona nach Areqipa, einem schon traditionellen Rallye-Biwaklager. Lange Kilometer an der tiefsandigen Küste entlang, nahe am Wasser. So passierte eine kuriose Begebenheit: Yazeed Al Rajhi, seines Zeichens Mitglied des X-raid-Teams auf einem Buggy, turnte arg nah am Wasser, wurde von einer Welle erfasst, die die ganze Fuhre in den Pazifik warf. Ein beherzter Einsatz der beiden Insassen und das Kollegenteam Garafulic (JCW-Mini) retteten das Buggy-Team. Nächstes Tagesgespräch: Loeb/Elena (Peugeot DKR 3008), auf dem Weg durch die Pulversanddünen, nahmen einen Kuppe etwas wohlwollend und fielen dahinter in ein tiefes Loch, schlugen stumpf mit der Front auf, was beim armen Copiloten zu äußerst schmerzhaften Stauchungen im Nacken und Rückenwirbelbereich führte. Loeb:Es ging einfach nicht mehr, mein Co schrie vor Schmerzen, sobald ich mehr als 30 km/h fuhr, wir mussten irgendwie raus und ihn schnellstens ins Spital bringen lassen. Bereits davor hatte Loeb drei Stunden im Tiefsand verbracht, bevor er geborgen werden konnte. Die Strecken, die er gemocht hätte, lange WRC-Passagen, lagen ja erst vor ihm. Jetzt müssen die beiden Grauköpfe Peterhansel und Sainz (beide über 50!) die Franzosenehre retten, da der dritte verbliebene Werks-Peugeot mit Ciyril Désprés schon weit abgeschlagen ist. Nächster (aber positiver) Aufreger: Bernhard Ten Brinke, der Holländer als neues und drittes Mitglied der starken Toyota Gazoo-Mannschaft, jagte Peugeot Chef Peterhansel, der vorneweg fuhr, aber des Holländers heißen Atem schon spürte.

Ten Brinke wurde Tageszweiter und liegt nun gesamt an dritter Stelle, noch vor seinen Teamkumpels de Villiers und Al Attiyah. Die Drei können sich nun schön Schützenhilfe untereinander geben. Der sechste Tag führte dann aus dem Pazifik-Bereich im Westen östlich ins hoch gelegene La Paz (Bolivien). Hier kommt nun die enorme Höhe für einige Tage dazu. Mehr Schotter und scharfe Steine, weniger Sand. Gut für die Gazoo-Hilux mit ihren starken V8-(Saug-)Motoren, aber die Diesel-Turbos kriegen hier mehr Frischluft eingeblasen. Die Atemnot gilt für Mensch und Maschine. Peterhansel hat sich vorne richtig breit gemacht. Die drei Gazoo-Toyotas folgen auf 3, 4, 5. Jakub Przygonski auf dem JCW-Mini liegt nun auf Platz 6 als Bester der X-raid-Mannschaft. Hirvonen wurde an diesem Tag Sechster und kämpft sich nach etlichen Malheurs wieder langsam in die Top-Ten. Al Attiyah greift Ten Brinke an, wird Tagesdritter, will aber vom vierten Rang im Scratch der Gesamtwertung endlich weg. Das kann noch richtig heiter werden, zumal die schnellen Hartstrecken erst noch kommen. Der Ruhetag in La Paz auf über 3.000 Höhenmetern wird nicht allen gleich gut bekommen. Aber so ganz ohne Risiko wird in der letzten Woche dann auch nichts gehen. Wie der Kölner gerne sagt: Vun nix kütt nix. Am Montag, 15. Januar, geht es hier an dieser Stelle weiter.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams

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