KÜS: Umfrage sieht Dieselfahrzeuge im Abseits

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Die aktuelle Umfrage des KÜS Trend-Tacho bestätigt die schwindende Kaufabsicht für Dieselfahrzeuge bei Neu- und Gebrauchtwagenkunden. Die Verunsicherung unter den Autofahrern ist durch die Spekulationen um die ungewisse Zukunft des Diesels groß. Drohende Fahrverbote und der Wertverlust sind somit auch die Hauptargumente der befragten Autofahrer. Auch beim Erwerb von Elektrofahrzeugen ist der potentielle Kunde eher verhalten. Hier ist vor allem die fehlende oder nicht deutlich kommunizierte Information über die Kaufprämie ein Grund.

Im Jahr 2016 wurden insgesamt 3,35 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, davon unter anderem 1,54 Millionen Diesel und 11.410 Elektrofahrzeuge. Der Gesamtbestand an Personenkraftwagen betrug am 1. Januar 2017 rund 45,8 Millionen Fahrzeuge, davon 30 Millionen Benziner, 15 Millionen Diesel und 34.000 Elektrofahrzeuge. So die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes.

Dieselfahrzeuge werden durch die Diskussion um Fahrverbote an Wert verlieren. Dieser Meinung sind 92 % der vom KÜS Trend-Tacho befragten Neuwagenkunden. Rund 78 % wollen wegen drohender Fahrverbote keinen Diesel kaufen. An die Umwelt denken beim Autokauf 66 % und 59 % halten ein Fahrverbot für Diesel in manchen Städten für sinnvoll.

21 % der Autofahrer, die aktuell einen Diesel haben und sich mit dem Gedanken an einen Neuwagenkauf beschäftigen, wollen das bestehende Fahrzeug wegen des Wertverlustes schnell loswerden, 18 % wegen des drohenden Fahrverbots.
Auch die Autofahrer, die ein Gebrauchtfahrzeug kaufen wollen beschäftigt die Dieselproblematik. Hier sind 91 % der Befragten der Meinung, dass das Fahrzeug durch die Diskussion um Fahrverbote an Wert verliert, 81 % würden keinen gebrauchten Diesel kaufen, für 60 % steht auch hier der Umweltgedanke im Vordergrund. 53 % der Befragten sehen Fahrverbote für Diesel in manchen Städten als sinnvoll an.

14 % der potentiellen Gebrauchtwagenkäufer die aktuell einen Diesel fahren, wollen diesen wegen des Wertverlustes verkaufen, 11 % wegen des drohenden Fahrverbots.

Zum Thema Elektromobilität hat der KÜS Trend-Tacho die Autofahrer ebenfalls befragt. Inzwischen gibt es eine Kaufprämie von 4.000 Euro für reine Elektrofahrzeuge und von 3.000 Euro für Plug-In-Hybride. Bereitgestellt sind 1,2 Milliarden Euro, hälftig getragen vom Bund und von den Herstellern. Das reicht für bis zu 400.000 Fahrzeuge, laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

75 % der Neuwagenkäufer haben von der Prämie gehört, 2 % sie genutzt oder ihre Nutzung in Erwägung gezogen und 23 % wissen nichts von der Prämie. Bei den Gebrauchtwagenkäufern haben 70 % von der Prämie gehört, 1 % sie genutzt oder die Nutzung in Erwägung gezogen und bei 29 % ist die Prämie unbekannt.

Die Umfrage wurde im August 2017 vom Kölner Institut BBE Automotive GmbH durchgeführt. Zur Anwendung kam die Mixed-Mode-Befragung, 300 Pkw-Fahrer wurden telefonisch befragt, 700 online. Zielpersonen waren Pkw-Fahrer die im Haushalt für Fragen rund um das Auto (Anschaffung, Reparatur und Wartung) mitverantwortlich sind. Die Gewichtung der Befragungsergebnisse erfolgte mit Bestandsdaten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), Bestandsanteile Pkw-Marken und Alterssegmente.

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