Buchtipp – Laurent: Macadam oder Das Mädchen von Nr. 12

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Es gibt sie noch – schöne Bücher, die wie aus der Zeit gefallen wirken und der Phantasie eines Autors entsprungen sind. Und die allenfalls ein gutes Lektorat benötigen, um zum Lesevergnügen zu werden. Entdeckungen ohne Promibonus oder aufwändiges Marketing. Dafür aufwändig gedruckt auf zweifarbigem Papier, dass man unweigerlich an die Erstausgabe von Michael Endes unendlicher Geschichte denkt.

Macadam oder das Mädchen von Nr. 12 ist so ein Buch. Erzählanlass für die elf Kurzgeschichten ist meist etwas ganz und gar Unspektakuläres. Und wer es schafft, an den Hinterlassenschaften einer Fliege, an einem Heftpflaster oder dem ersten Schuhabdruck auf dem Mond eine spannende Handlung aufzuhängen, kurz und kurzweilig, der muss schon ein Könner sein. Wie Jean-Paul Didierlaurent.

Manche Geschichten sind geradezu verschroben-verspielt, andere entwickeln geradezu abgründigen Ernst. Eine davon ist mein ganz persönlicher Favorit und sei Ihnen von mir besonders ans Herz gelegt: Ihr Heiligtum. Habe ich Ihr Interesse geweckt? Ok, gerne verrate ich Ihnen ein Detail dazu – im Mittelpunkt steht eine Klofrau. Wie gesagt, Jean-Paul Didierlaurent versteht sich aufs Ungewöhnliche.

Jean-Paul Didierlaurent: Macadam oder Das Mädchen von Nr. 12. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 14,90 Euro.

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