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Ingrid Steeger singt Klimbim. (Sireena)

Ralf Nowy, Paul Vincent, Maurus Pacher, Abi Ofarim und Harold Faltermeyer (letzter als junger Toningenieur an den Reglern): Was Rang und Namen hatte in der Münchner Musikszene 1974, wirkte an Ingrid Steeger singt Klimbim mit. Die Langspielplatte, 1975 auf Abi Ofarims eigenem Label Prom erschienen, ist jetzt auf CD erhältlich.

Ingrid Steeger galt damals schon einige Zeit als der Inbegriff des frivolen Auftritts. Die bezopfte Tochter mit der markanten Zahnlücke an der Seite ihrer nicht minder schrillen Restfamilie (man erinnere sich an Jolanthe Klimbim alias Elisabeth Volkmann, die im Morgenrock Opernarien zu schreien pflegte, was nur eine ausgebildete Sängerin wie die Volkmann so fertigbrachte) – das sorgte einerseits für Diskussionen unter Moralhütern, bannte aber umso mehr eingefleischte Fans vor den Fernseher. Und als die Reihe der renommierten Gaststars, national wie international, nicht abreißen wollte – da mochten sich dann auch die Entsetzten irgendwann geschlagen geben. Die Produktion einer Langspielplatte mit passenden Gesängen war da nur logisch.

Dabei war ich privat eine ziemlich schüchterne Person, erinnert sie sich heute. Den Anspruch, für den Abi Ofarim schon als Duettpartner von Esther bekannt war, legte er auch an diese Produktion an, die ulkig und spaßig werden sollte. Wobei, was ulkig und spaßig werden soll, ganz besondere Perfektion erfordert.

Ingrid Steeger singt Klimbim wirkt auch heute noch lustig und spaßig. Nicht zuletzt erinnert das Werk (auf dem Cover gibt es einige der legendären TV-Szenen als Fotos zu sehen) auch wohltuend an eine Zeit, in der nicht alles nur deshalb ins Fernsehen kam, weil es frivol wirken sollte, sondern Konzepte und Ideen gefragt waren.

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