Subaru: Neues Lineartronic-Getriebe im Forester

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Der Forester ist das, was man gemeinhin einen Bestseller bei einem Autobauer nennt. Bei dem japanischen Nischen-Hersteller Subaru, der sich auf das Miteinander von Allradantrieb und Boxermotoren spezialisiert hat, steht er für all das, was die Marke in vielen Jahren groß gemacht hat, sie aber zum Teil auch eingeengt und eingeschränkt hat. Subaru-Fahrzeuge waren die klassischen Förster- und Waldläufer-Autos. Kantig, wuchtig, für jedes Geläuf, jedes Wetter, alle möglichen Ansprüche geeignet. Wo man mit einem Subaru Forester nicht hin kam, da kam man im Allgemeinen mit keinem vergleichbaren Fahrzeug hin.

Doch als andere Autobauer so allmählich auf den Trichter kamen, SUVs zu bauten, die – zumindest teilweise – das konnten, was Subaru, und in diesem speziellen Fall der Forester, ihnen jahrelang voraus hatten, passte sich der Allrad-Spezialist den neuen Zeiten an. Er wurde flexibler, vor allem aber wandte er sich neuen technischen Gegebenheiten zu, die für ein solches Automobil wie geschaffen schienen. Bestes Beispiel dafür ist der mit einem Dieselmotor und der neuen, von dem Komponenten-Riesen Schaeffler entwickelten stufenlosen Automatik namens Lineartronic ausgestattete aktuelle Modelljahrgang.

Eine solche Kombination, nämlich Allradantrieb, Boxermotor, Diesel und stufenloses Automatik-Getriebe gibt es nur bei Subaru. Seit dem Jahr 2009 bietet Subaru automatische Kraftübertragung nur als CVT-Getriebe an. Dieses Kürzel bedeutet „Continuously Variable Transmission“. In perfektem neuhochdeutsch etwa eine „ständig variable Übersetzung“. Und hier kommt Schaeffler ins Spiel. Der deutsche Zulieferer variiert die Übersetzungen des Getriebes je nach Lastanforderung in einem Verhältnis zwischen 1:3,5 und 1:0,5. „Spreizungsfaktor sieben“ sagen die Schaeffler-Leute dazu.

Während andere Hersteller zunehmend auf das Prinzip der Doppelkupplung bei der Auslegung des Getriebes setzten, forciert Subaru seine Bemühungen auf dem Weg zur Perfektion der CVT. Im Innern der Schaltbox verrichtet eine so genannte Laschenkette ihren Dienst. Sie läuft auf zwei gegenüber angeordneten keilförmig zugespitzten Rollenpaaren. Für die unterschiedlichen Übersetzungs-Verhältnisse sorgt der veränderliche Abstand der Rollen. Dieses Getriebe, Lineartronic genannt, baute Subaru zum ersten Mal vor etwas mehr als drei Jahren im Diesel-Outback ein. Mittlerweile liegt der Dieselanteil bei Subaru-Modellen bei 55 Prozent.

Das Problem dieser CVT-Getriebe war immer der so genannte „Gummiband-Effekt“. Das umschreibt den Umstand, dass zwar sofort nach dem Tritt auf das Gaspedal die Drehzahl des Motors hörbar nach oben springt, dass allerdings die eigentlich beabsichtigte Beschleunigung des Fahrzeugs eher zögerlich erfolgt. Beim neuen Subaru Forester, den wir jetzt für einige Zeit testen durften, ist dieses Problem so gut wie behoben: Vom gefürchteten Gummibandeffekt ist kaum noch etwas zu spüren. Die Schubkraft ist (und bleibt!) sofort da. Und eines der Hauptaugenmerke, das gegen den Kauf eines solchen Fahrzeugs sprach, ist offensichtlich keines mehr. Und mit einer Bodenfreiheit von 220 Millimetern sind auch Gelände-Unebenheiten, Steigungen, abschüssige Passagen und matschiges Geläuf kein Problem mehr.

In der Ausstattungsliste stehen zudem inzwischen eine elektronische Berganfahrhilfe, ein System zur Gespann-Stabilisierung, automatische Niveau-Regulierung, eine elektronische Fahrdynamik-Regelung sowie eine Komplett-Ausstattung mit allen denkbaren Airbags (Fahrer und Beifahrer).

Technische Daten: Subaru Forester 2.0 D Sport Lineartronic
Motor: Vierzylinder Leichtmetall Boxer
Kraftstoffart: Diesel
Leistung: 147 PS
Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h
Antriebsart: Allradantrieb
Bodenfreiheit 220 Millimeter
Gebremste Anhängelast: 2000 Kilogramm
Preis des Testfahrzeugs: 41.743 Euro

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Subaru

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