„Dust and Diesel“: Benefiz-Rallye nach Senegal

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Dust and Diesel: Rallye Humanitaire nennt sich eine Veranstaltung, die sich an Menschen wendet, die ein Abenteuer suchen, dessen Ende aus dem Verkauf ihres (Diesel-) Fahrzeugs besteht. Maximal 25 Teams sind pro Tour mit von der Partie, die einmal im Mai, ein zweites Mal im Dezember durchgeführt wird. Spiritus Rector dabei ist Florian Schmidt in Personalunion als Chefplaner, Tourguide und Mechaniker. Das Ganze ist eine etwa drei Wochen dauernde Tour von Deutschland aus durch Spanien, dann Übersetzen nach Marokko mit weiterem Kurs Süd, teils sogar auf den Spuren der ehemaligen klassischen Rallye Dakar.

Während die Hauptroute im Mai via Marrakesch durch den Hohen Atlas gen Süden führt, wird die Winterreise mehr längs der Atlantikküste vorgenommen, da der Winter in den hohen Bergen durchaus auch Schnee und Eis parat hat. Florian Schmidt hat mit seinen Fahrrouten auch das Herz zahlreicher Wüstenrallye-Fans getroffen, die sich mit dieser Benefiz-Tour den Traum von Sahara, Atlantikküste mit viel Sand und schroffem Gestein erfüllen können. Das Ganze ist kein Rennen, die Gruppe bleibt stets zusammen, auch um bei Pannen schneller helfen zu können. Es gibt diverse Voraussetzungen dabei: Gefahren wird mit (am besten) Diesel-Pkw mit ausreichender Bodenfreiheit. Eine Handvoll Verschleißteile sollte mit von der Partie sein, das Fahrzeug vor dem Start einem gründlichen Check unterzogen werden, um eventuelle Schwachstellen auszumerzen. Ziel ist der Senegal, unweit Dakar, wo die Fahrzeuge an bereits vorher vertraglich festgelegte Käufer übergeben werden. Der Preis wird ebenfalls noch von Deutschland aus verhandelt, so dass Bezahlung und Übergabe innerhalb eines Tages vor Ort vollzogen werden können. Der Erlös geht an den Vertragspartner vor Ort und kommt einigen Waisen- und Krankenhäusern für Kinder direkt zugute. Es gibt sogar eine steuerlich absetzbare Quittung dafür, da AEPN-Mauretanienhilfe ein eingetragener Verein ist.

Faszinierend sind die einzelnen Tagesetappen und Tagesziele, nachdem das europäische Festland per Fähre nach Marokko verlassen wurde. Südlich des Atlasgebirges treffen die Teilnehmer häufig auf die Spuren der ehemaligen, klassischen Dakar-Rallye. Namen wie Erg Chebbi, Zagora, Guelmim, Nouadhibou, Nouakchott (Mauretanien) und St. Louis haben Geschichte geschrieben als ehemalige Rallye-Tagesziele. Grundsätzlich wird nach jedem zweiten oder dritten Tag ein Ruhetag eingelegt, der der Erholung und Reparatur, so es nötig ist, gewidmet ist. Nach einer Abschlussfeier in St. Louis geht es per Flug zurück nach Europa. Was kostet das alles? Pro Fahrzeug und Person 880 Euro, eine zweite Person nur 440 Euro. Dazu die Spritkosten, die komplette (Selbst-) Verpflegung. Wo es ansteht auch mal ein Hotel, aber selten. Übernachtet wird auf sicheren Campingplätzen, deren Kosten im genannten Preis enthalten sind, ebenso wie alle Zollformalitäten, teilweise Begleitung von Militär und/oder Sicherheitspersonal und technischem Service. Auch die Fährkosten hat jedes Team selbst zu tragen. Man muss also finanziell solide und ordentlich aufgestellt sein. Die Mai-Tour 2017 hat noch wenige Plätze frei, während die Winter-Tour im Dezember 2017 bereits völlig ausgebucht ist.

Informationen: info@dust-and-diesel.com und Florian Schmidt, Fon: 0179-4947205

Text: Frank Nüssel
Fotos: Teilnehmer

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