Sauberer Diesel: Neues AdBlue-System reduziert NOx

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Diesel-Bashing allenthalben. Argumente und Gegenargumente. Offensive, Defensive. Dabei gibt es durchaus technisch-chemische Systeme, die die schädlichen NOx-Werte (Stickstoff) drastisch zu mindern vermögen. Dem Technologie-Konzern Continental ist es jüngst gelungen, die erheblichen Differenzen zwischen den gemessenen Laborwerten und den Ergebnissen der RDE-Werte (Real Drive Emissions) so zu verringern, dass die neuen Messmethoden, die ab 01. September 2017 vorgeschrieben sind, schon heute für spürbare Entspannung bei der neuen Dieselfraktion sorgen.

Die Deutsche Umwelthilfe und das Fachmagazin auto motor und sport hatten sich insgesamt 40 Dieselmodelle vorgeknöpft und ihr Abgasverhalten im Alltag gemessen. In beiden Tests überschritten die meisten Fahrzeuge den ab 2017 geltenden Grenzwert von 168 mg/km um ein Vielfaches. Eines der geprüften Modelle aber fiel durch besonders niedrige NOx-Werte auf und unterbot dabei sogar das für Laborttests geforderte Limit von 80 mg/km auf der Straße um jeweils 50 Prozent. Somit war auch ein eindeutiger Sieger gefunden: ein Vierzylinder Diesel aus Stuttgart. Mitverantwortlich und beteiligt an dem erstaunlichen und erfreulichen Messergebnis war ein AdBlue-Dosiersystem von Continental, das nun auch in diesem Modell seine Premiere begeht. Der Proband mit vier Zylindern arbeitet in der Abgasnachbehandlung mit der SCR-Technologie (Selective Catalytic Reduction). Hierbei wird über einen Injektor die Harnstoff-Wasser-Lösung AdBlue in den Abgasstrang eingespritzt und damit im Katalysator ein chemischer Prozess ausgelöst: die selektive katalytische Reduktion von NOx. Eine signifikante Reduzierung der Stickoxid-Emissionen ist die Folge. Das komplette AdBlue-Dosiersystem wird ebenfalls von Continental geliefert und besteht aus: Injektor, Tankflansch-Modul (mit Pumpe) und einem eigenen Steuergerät. Dabei wird vom so genannten Urea-Sensor festgestellt, ob die eingespritzte Lösung dem berechneten Optimum Rechnung trägt.

Das SCR-System ist direkt am Motor platziert, um optimale Betriebstemperatur für die Nachbehandlung der Abgase zu bekommen. Die wichtigsten Leitungen sind auch vom gleichen Systemhersteller mit einem Heizsystem versehen, denn die Harnstoff-Wasser-Lösung friert unter minus 11 Grad ein. Von wegen Diesel-Bashing: das dürfte in Zukunft dann kein Thema mehr sein…

Text: Frank Nüssel
Fotos: Continental

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