Dakar 2017: Treffen vieler Ex-Gewinner

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Anfang Januar werden sie in geballter Formation aufeinander treffen: die alten Dakarsieger, denen von den aufstrebenden jüngeren Cross Country-Piloten alles abverlangt werden wird. Dass es, so sie nicht im letzten Moment zurückziehen, vor allem den 12-fachen (6x Motorrad, 6x Autowertung) Sieger Stéphane Peterhansel betrifft, der die 50 bereits überschritten hat ebenso wie Teamgenosse Carlos Sainz, wird erstmal Nebensache sein: Beide wollen zum Abschluss ihrer großartigen Karrieren nochmal ganz oben auf dem Treppchen stehen. Dabei kommt die schärfste Konkurrenz aus eigenem Hause bei Peugeot. Peterhansel und Sainz sind im Team mit Sébastien Loeb (9-facher Rallye-Weltmeister) und dem mehrfachen Dakar-Motorradsieger Cyril Désprés. Zudem werden noch 2-3 halb private Teams auf dem neuen Peugeot 3008 DKR an den Start gehen. Feuer bekommen sie vor allem aus dem Toyota Gazoo-Team, das mit 2 identischen Hilux V8 antritt (den Start mit dem Hilux Buggy haben die Südafrikaner zurück genommen). Giniel de Villiers hatte die Südamerika-Dakar bereits 2009 gewonnen (VW Touareg) und seither mit zwei zweiten, zwei dritten und einem vierten Platz das Podium mit bestückt. Neu bei Toyota Gazoo ist Nasser Al Attiyah, der heuer mit einem Overland-Hilux überall gewonnen hat, wo er startete. Auch da wird Feuer unter dem Dach sein, denn beide zählen zu den Topp-Favoriten. Etwas zurückhaltender sind die Aussichten beim lange erfolgsverwöhnten Mini Team von Sven Quandt (4x in Folge Dakarsieg). Ob Hirvonen, Terranova, Al Rajhi oder Vasiliyev gegen diese massive Konkurrenz einen Stich bekommen, darf erstmal bezweifelt werden. Nicht ganz aus dem Auge verlieren sollte man einen anderen Dakar-Sieger aus alten Tagen: Robby Gordon konnte sich zu seiner VW-Touareg-Zeit ebenfalls einen Sieg ans Revers heften. Dass er seither überwiegend auf den riesigen Hummer EVO gesetzt hat, der als Buggy (Gruppe T1/2) eingestuft ist, hat dem trickreichen US-Boy alles zwischen lächeln, schimpfen, und Protesten eingebracht. Er wird es erneut versuchen, aber sein bisweilen kontraproduktiver Fahrstil wird ihm wohl wieder den einen oder anderen Strich durch die Rechnung machen. Nur: man darf ihn nie vorzeitig abschreiben. Zweifel an seinem Start kamen allerdings in den letzten Tagen auf, da Gordon durch eine Familientragödie seinen Vater und seine Stiefmutter im September verloren hatte. Nani Roma ist der große bekannte Unbekannte, zumindest, was seinen Teamwechsel betrifft: Nach 5 Jahren Mini-Treue wechselte er im Frühsommer 2016 zu Toyota Overland, konnte da allerdings noch nie so richtig punkten. Auch er hat die Dakar bereits zwei Mal gewonnen: auf dem Motorrad (in Afrika) und 2014 auf einem Mini. Den Sieg bekam er von Teamchef Quandt damals geschenkt, als Teamkollege Peterhansel zwar bis zum vorletzten Tag führte, dann Probleme hatte… und Quandt sein zweites Ass, Roma, vorbei winkte. Peterhansel hat ihm das nie verziehen und verließ das Mini-Team stante pede.

Somit dürfte für mehr als ausreichend Zündstoff unter dem Dutzend der Weltbesten in gut 40 Tagen gesorgt sein…

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams

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