Opel: E wie elektrisch und erfolgreich

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Der renommierte deutsche Autobauer Opel war in den vergangenen Jahren immer für Schlagzeilen gut. Waren diese vor geraumer Zeit oft noch von wirtschaftlich pessimistisch stimmenden Inhalts, wie etwa das Ende der Automobil-Produktion in Bochum, der veralteten Modellpolitik, der „kalten Schulter“ der großen Mutter General Motors, die den Rüsselsheimern den Eintritt in viel versprechende neue Märkte vermasselte, so hat sich das deutsche Traditions-Unternehmen in den vergangenen Jahren langsam aber sicher offensichtlich selbst aus der Krise gefahren.

Seit der ehemalige Volkswagen-Manager und ausgewiesene Elektronik-Fachmann Karl-Thomas Neumann im Jahr 2013 das Ruder an der Spitze des Vorstands übernahm, sind die Nachrichten, die aus der Rüsselsheimer Zentrale kommen, immer deutlicher von positiven Inhalten geprägt. Das sprichwörtliche „Umparken im Kopf“, eine klug gesteuerte Medien-Kampagne, hat die gelungene Erneuerung des Modell- und Motorenprogramms, sowie das Vorpreschen in neue digitale Vernetzungs-Welten in anschaulicher Weise begleitet. Mit dem scheinbar ewig gut gelaunten, ebenso bodenständig wie weltmännisch wirkenden und ständigen Erfolg vorweisenden Fußballtrainer Jürgen Klopp hat das Haus zudem einen Markenbotschafter gefunden, der die Zielvorstellungen und die neue Werte-Welt aus Rüsselsheim perfekt umsetzt.

Vor ein paar Tagen hat Opel zum ersten Mal den neuen Ampera-e vorgestellt. Ein reines Elektrofahrzeug, das, so unser erster Eindruck beim „Probe sitzen“, das Zeug hat, nicht nur etliche Vorurteile gegenüber der neuen Mobilität abzubauen, sondern auch – die dann noch gültige staatliche Subventionierung in Höhe von 4000 Euro voraus gesetzt – Chancen hat, auf dem Mark in zumindest dezenter Form dauerhaft präsent zu werden. Der Reichweiten-Stromer (angegeben werden 380 Kilometer nach der demnächst gültigen praxisnahen WLTP-Reglung) steht stellvertretend am Ende des Jahres 2016 für das, was die Opelaner im neuen Jahr vorhaben.

„Sieben in 2017“ lautet die Ansage für das nächste Jahr. Dann nämlich will Opel sieben neue Produkte auf den Markt bringen und damit auf der Überholspur in Richtung schwarze Zahlen und in die Gewinnzone weiter beschleunigen. Im so genannten B-Segment soll ein Crossover-Modell (also ein Fahrzeug, in dem verschiedene Ansätze und Konzepte stecken), mit Namen „Crossland X“ eingeführt werden.

Es wird ebenso wie ein im nächsten Jahr folgendes größeres Crossover-Modell im kompakten C-Segment mit dem französischen PSA-Konzern entwickelt. Dieses Modell wird den Namen Grand Land-X tragen. Eine Option quasi für Astra oder Zafira. In diesen Marktsegmenten der kleinen Geländefahrzeuge und Crossover-Modelle will Opel lange Zeit verlorenen und vernachlässigten Boden wieder gut machen. Damit wird dann auch über kurz oder lang der Meriva ausgedient haben.

Im kommenden Jahr soll auch die Stunde des neuen Insignia schlagen. Der Passat-Konkurrent wird gleich in drei neuen Karosserie-Variationen mit etlichen technischen Neuerungen, vor allem auch in der digitalen Vernetzung, eingeführt werden. Geplant sind die Karosserie-Varianten Limousine (Grand Sport), Kombi (Sports Tourer) und Gelände-Kombi (Country Tourer). Zudem wird im Bereich der Nutzfahrzeuge auch der Transporter Vivaro erneuert werden. Opel selbst erklärt, so viele Neuerungen in einem einzigen Kalenderjahr habe das Unternehmen in seiner ganzen Geschichte noch nicht auf den Markt gebracht.Für die große Gemeinde von Freunden und Bewunderern der urdeutschen Firma sind das Nachrichten, an die selbst Berufs-Optimisten vor einigen Jahren nicht mehr geglaubt hatten. Opel galt für viele Betrachter einmal nicht einmal nur als Sanierungsfall, sondern sogar als hoffnungsloser Patient auf der Intensivstation. Die Grabredner wurden offenbar Lügen gestraft.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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