Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Mit schöner Regelmäßigkeit erreichen uns in den diversen Nachrichtenkanälen und in den dritten Programmen der öffentlich-rechtlichen Anstalten sehenswerte Hintergrundberichte über die IT-Giganten im sogenannten „Silicon Valley“. Dort, wo Apple, Google und Co. also die (digitale) Welt auf den Kopf stellen und am liebsten für sich vereinnahmen möchten. Zu letzterem Vorhaben gehört seit Längerem schon die Vision von der weltweiten Präsentation des so genannten „Apple-Car“.

War das entwickeln und produzieren von Fahrzeugen jedweder Art bisher ausschließlich den Autobauern vorbehalten, so soll sich das in Zukunft ändern. Denn die IT-Giganten wollen nicht nur rein ins Auto, nicht nur die Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umwelt und mit allen möglichen Speichergeräten erledigen. Nein, sie – oder in diesem Falle genauer gesagt Apple – wollen nicht den kleinen Finger, sondern gleich den ganzen Arm: Sprich, wer individuell mobil sein möchte, der kann das in Zukunft bei Apple erledigen.
Noch aber macht der IT-Riese ein großes Geheimnis um das so genannte „Apple Car“. Scheinbar nicht ganz ohne Hintergrund, denn zu Beginn dieser Woche kamen erste fundierte Hintergrundberichte zutage, wonach Appel scheinbar mehr Probleme mit dem Projekt hat, als es dem Unternehmen lieb sein kann. Die seriöse Nachrichtenagentur Bloomberg ließ verlauten, dass es bei Apple umfangreiche Umstrukturierungen in der Entwicklungsabteilung gebe, die für das „Apple Car“ zuständig ist. Das weist nicht gerade daraufhin, dass man sich in der Endphase der Entwicklung befindet.

Wie schon so oft, herrscht in der Ideenwerkstatt des Silicon Valley im Moment wohl noch Unklarheit darüber, in welcher Reihenfolge der möglichen Produktion vorgegangen werden soll. Zunächst ein Fahrzeug anbieten, das noch im „Hoheitsbereich“ des Fahrers liegt, oder gleich „richtig“ zuschlagen? Im Moment jedenfalls, so die Nachrichtenagentur, konzentrierten sich die Verantwortlichen offenbar erst einmal auf die Entwicklung einer Software für autonomes Fahren. Dieser Schritt wird offenbar als unentbehrlich zur Markteinführung angesehen. Sei das erst einmal erledigt, könne man danach immer noch entscheiden, ob das Haus dafür mit anderen Autoherstellern zusammenarbeiten oder ein eigenes Auto bauen werde.

Noch vor wenigen Wochen war über das Interesse, ja sogar über ein Übernahmeangebot von Apple für die britischen Sportwagen-Ikone McLaren Group spekuliert worden. Das scheint jetzt wieder vom Tisch zu sein. Was aus dem Programmierer-Deutsch übersetzt wohl so viel heißt wie: Klar ist in Sachen Apple Car bisher nur die Unklarheit.

Was mir, liebe Leserinnen und Leser, im Moment auch gar nicht so bedauerlich erscheint. Denn der Gedanke, nicht nur auf meinem Schreibtisch, sondern auch noch in meiner Garage statt eines wunderschönen historischen Sportwagens ein Apple-Produkt vorzufinden, löst bei mir wahrlich keine Jubelstürme aus.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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