Erste Erfahrungen: Toyota Mirai

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Oft wird die bestehende E-Technologie mit ihren eingeschränkten Reichweiten und Batteriekapazitäten als Brückentechnologie bezeichnet. Aber eine Brücke wohin? Der Toyota Mirai gibt die Antwort: es ist die Wasserstofftechnologie. Der Mirai bewegt sich ebenfalls elektrisch fort, nur dass in seinem Fall die elektrische Leistung durch eine Art Wasserkraftwerk erzeugt wird, denn seine Brennstoffzellen wandeln Wasser in Energie um. Dies birgt eine Menge Vorteile, denn wir können wieder ad hoc tanken, wann immer es Tankstellen gibt (deren Netz im Falle der Wasserstofftankstellen allerdings erst aufgebaut werden muss) und wir bleiben nicht mehr unerwartet ohne Strom liegen, weil die Reichweitenangabe von Elektroautos so viele Unwägbarkeiten beinhaltet. Und das Schönste: Hinten kommt nur Wasserdampf raus. Derzeit gibt es lediglich 21 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland.

Natürlich ist die Energiebilanz bei der Herstellung des Fahrzeuges inklusive der Brennstoffzellen ebenfalls belastet, aber die Japaner zeigen mit der Brennstoffzelle den absolut richtigen Weg in die Zukunft. Aktuell dient diese Technologie vor allem dazu, den Flottenverbrauch zu reduzieren und „zero-emission cars“ tun dies in nicht unerheblichen Maße. Andererseits ist der Anschaffungspreis von 78.600 Euro und das futuristische Aussehen – Schönheit liegt ja bekannterweise im Auge des Betrachters – recht drastisch ausgefallen. Seit September letzten Jahres ist der Mirai – übrigens das japanische Wort für Zukunft – in Deutschland erhältlich. Der Mirai ist neben dem Hyundai ix35 Fuel Cell das einzige Serienfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb hierzulande.

„Was in den ersten hundert Jahren der Automobilindustrie das Benzin war, wird in Zukunft der Wasserstoff sein“, so Toyota Chairman Takechi Uchiyamada. Die futuristische 4,89 Meter lange Limousine kommt mit schmalen LED-Scheinwerfern und großen Lufteinlässen rechts und links neben dem Kühlergrill daher. Seine Energie holt der Japaner aus einer Brennstoffzelle, die den Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt und so den 113 kW/154 PS starken Elektromotor mit einem maximalen Drehmoment von 335 Newtonmetern, das vom Start weg zur Verfügung steht, antreibt. Die Brennstoffzelle sitzt unter den Vordersitzen im Wagenboden und eine Hochvolt-Batterie dient als Stromzwischenspeicher. Die Betankung dauert – nicht wie bei Elektroautos Stunden – sondern lediglich circa drei Minuten, dabei wird der Wasserstoff mit 700 bar Druck in die zwei Tanks des Mirai gepresst. Allerdings muss bedingt durch das noch nicht flächendeckende Wasserstoff-Tankstellennetz eine Reise gut geplant werden. Rund fünf Kilogramm Wasserstoff passen in die beiden Tanks, die hinter der Rücksitzbank und im Heck sitzen. Laut Hersteller liegt die Reichweite des Mirai bei rund 500 Kilometer und sein Normverbrauch wird mit 0,76 Kilogramm auf 100 Kilometer angegeben. Im Kofferraum des Viersitzers können bescheidene 361 Liter Gepäck untergebracht werden. Nach dem Druck auf den Startknopf des Japaners hört man nichts, sobald man das Gaspedal leicht antritt nimmt der Wagen geräuschlos Fahrt auf. Für den Sprint von Null auf Tempo 100 benötigt der rund 1,9 Tonnen schwere Viertürer 9,6 Sekunden und seine Höchstgeschwindigkeit wird mit 175 km/h angegeben.

Text und Fotos: Ute Kernbach
Chart: Toyota

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