Erste Erfahrungen: Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid

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Was ihre Öko-Bilanz angeht, haben die „Dicken“ in der Regel keinen guten Ruf. Die wuchtigen Sport Utility Vehicles, kurz SUV genannt, gelten als potenzielle Umweltsünder, die zu viel Kraftstoff verbrauchen, eine viel zu große Menge an Schadstoffen emittieren und zudem mit ihren Ausmaßen für den Alltagseinsatz – vor allem in der Stadt – ohnehin ziemlich unnötig sind. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Eine dieser Ausnahmen stand in Frankfurt schon auf dem IAA-Stand von Mitsubishi. Jetzt kommt der Outlander neben seiner „normalen“ Version als Verbrenner mit Benziner- oder Dieseltriebwerken auch in der zweiten Generation als Plug-in-Hybrid auf den Markt.

Das fünftürige Familien-SUV der oberen Mittelklasse muss natürlich die von einem Fahrzeug dieses Segmentes geforderten konventionellen Anforderungen wie Geräumigkeit, Variabilität, Komfort und möglichst hohe Sicherheitsstandards erfüllen, bevor man die speziellen Besonderheiten und Vorzüge seines dualen Antriebsprinzips beurteilt.

Auf den ersten Blick sieht man dem Outlander PHEV seine Ausnahmestellung nicht an. Das Antriebsprinzip hat keinen störenden Einfluss auf die Optik und vor allem auf jene Eigenschaft, die mögliche Kunden bei einem SUV so schätzen; den bequemen Ein- und Ausstieg dank des hohen Fahrersitzes nämlich. Vorne sitzen Personen, die 1,90 m oder größer sind, durchaus kommod. Auch die hintere Sitzreihe ist für Zeitgenossen mit langen Beinen bequem zu erreichen.

ESP (elektronisches Stabilitätsprogramm) und Bremsassistent sind serienmäßig. Die Ausstattungsvariante „Top“ enthält zudem ein Fahrassistenz-Paket, zu dem ein Notbrems-Assistent, ein Spurverlassenswarner und ein Kollisionswarner gehören. Zudem glänzt der Outlander mit einem großen Kofferraum-Volumen. Entfernt man die Gepäckraum-Abdeckung, so entsteht je nach Konfiguration der umlegbaren Rücksitze eine ge.samte Ladekapazität (bis zu den Vordersitzen und unter das Dach) von bis zu 1660 Liter. Das ist weit über dem Durchschnitt. In Bezug auf die Kernkompetenzen eines SUV gibt es beim Outlander PHEV also keine Einschränkungen.

Das Interessanteste an diesem 2012 erstmals eingeführten Fahrzeug aber ist sein einzigartiges Antriebskonzept: An der Vorder- und Hinterachse ist jeweils ein 82 PS starker Elektromotor angebracht. Diese beiden E-Mobil-Kraftquellen ermöglichen ein rein elektrisches Fahren bis zu 120 km/h, inklusive eines intelligenten Allradantriebs. Hinzu kommt der 121 PS starke Benzinmotor. Der Verbrenner lädt einmal mittels eines Generators die Akkus wieder, er kann aber auch im Bedarfsfall, wenn zusätzliche Leistung gefordert ist, noch mit auf die Vorderachse gekoppelt werden.

Insgesamt 130 Änderungen gegenüber der ersten Version weist der Plug-In-Hybrid des Jahrgangs 2016 auf. Er ist nicht nur länger und leiser geworden, wurde nicht nur in Exterieur und Innenraum aufgewertet, sondern eignet sich mittlerweile auch dank einer Speicherfunktion als mobile Schnittstelle im Hausmanagement-System. Vorausgesetzt, der Hauseigentümer versorgt sich mit einer Photovoltaik-Anlage. Die Aufladung erfolgt entweder während der Fahrt, oder mit Ladekabel an Haushaltssteckdose oder Ladesäule. Die Normalaufladung dauert fünf Stunden, bei der Schnellaufladung sind in 30 Minuten wieder 80 Prozent elektrischer Energie verfügbar. Die maximale Reichweite beträgt bis zu 800 Kilometer, die Reichweite im reinen Elektro-Modus 52 Kilometer.

Mitsubishi gewährt acht Jahre Garantie auf die Fahrbatterie. Der Hersteller erwartet in diesem Jahr noch einen Absatz von 2.000 Zulassungen, im nächsten, vollen, Absatzjahr 2016 sollen es noch einmal 500 mehr sein. Die Preisliste für die Basisversion beginnt bei 39.900 Euro. Die beiden weiteren Ausstattungsversionen „Plus“ und „Top“ gibt es zu Preisen von 45.990 oder 50.990 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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