Erste Erfahrungen: Mazda MX-5 (4. Generation)

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Der Mazda MX-5 hat vor 25 Jahren bei seiner Einführung eine Art „Cabrio-Renaissance“ eingeleitet, seitdem sind rund eine Million Exemplare vom japanischen Roadster gebaut worden. Allein in Deutschland fanden insgesamt 116.000 MX-5 einen Käufer, davon fahren heute noch fast 81.000 Zweisitzer auf unseren Straßen. Am 11. September ist die deutsche Markteinführung der vierten Generation des MX-5 zu Preisen ab 22.990 Euro, der mit zwei Motorisierungen und in vier Ausstattungslinien angeboten wird.

Der runderneuerte Kult-Roadster hat rund 100 Kilogramm abgespeckt und ist zehn Zentimeter kürzer, je einen Zentimeter breiter und flacher als der Vorgänger. Beim nun knapp 1.000 Kilo leichten MX-5 sind Motorhaube und Kotflügel jetzt aus Aluminium. Der 3,92 Meter kurze Japaner kommt mit noch kürzeren Überhängen, kleinen Voll-LED-Scheinwerfern und flach gezogener Motorhaube daher. Der Schwerpunkt des heckbetriebenen Flitzers wurde weiter nach unten verlagert, dafür wurden Motor und Sitzposition des Fahrers nach unten und hinten gerückt. Daraus resultiert eine Lastverteilung von 50:50, was vor allem dem Fahrspaß zu gute kommt. Das kleine Stoffverdeck lässt sich nach wie vor in Sekundenschnelle mit einer Hand vom Fahrersitz aus manuell öffnen und schließen.

Einmal Platz genommen sind die neuen Sitze angenehm straff gepolstert und bieten ordentlich Seitenhalt sowie eine gute Körperabstützung. Das Cockpit mit seinen Rundinstrumenten ist symmetrisch zum Lenkrad ausgerichtet. Die Instrumente sind im direkten Fahrerblickfeld prima ablesbar und die verwendeten Materialien vermitteln einen hochwertigen Eindruck. In das Kofferräumchen (130 Liter) passen zwei Handgepäck-Trolleys und die Ablagemöglichkeiten im Cockpit sind rar.

Für den Vortrieb sorgen zwei Vierzylinder mit 1,5 Liter (96 kW/131 PS) und ein Zweiliter-Benziner mit 118 kW/160 PS. Wir sind mit dem 1,5-Liter-Modell auf Probefahrt gegangen. Sein maximales Drehmoment von 150 Nm erreicht der flotte Hecktriebler bei 4.800 Umdrehungen. Von Null auf 100 km/h stürmt das Wägelchen in 8,3 Sekunden und wenn es sein muss, kann man mit 204 Stundenkilometer über die Autobahn düsen. Mehr Spaß bringt der Japaner allerdings auf kurvigen Landstraßen: Das gut abgestimmte Fahrwerk und die direkt ansprechende Lenkung führen zu einer Agilität und einer Kurvengier. Der Hinterradantrieb und die Gewichtsverteilung 50:50 machen das Ganze perfekt. Die Kraft wird mittels eines knackig zu schaltenden Sechsgangetriebes mit kurzen Schaltwegen auf die Räder gebracht. Laut Hersteller liegt der Normverbrauch bei sechs Litern – unser Verbrauch lag um einen guten Liter höher auf den Straßen rund um Barcelona. Wer es gern etwas flotter möchte, ist mit dem 160 PS starken Zweiliter-Benziner gut beraten, der ab 26.890 Euro in der Exclusive-Ausstattungslinie erhältlich ist. Der agilere Vierzylinder erreicht sein maximales Drehmoment von 200 Nm bei 4.600 min-1. Die Fahrleistungen – 214 km Spitze, Null auf 100 km/h in 7,3 Sekunden – dürften auch anspruchsvolle Roadster-Fans zufrieden stellen. Ebenso der Normverbrauch von 6,9 Litern (mit Start-Stopp-System: 6,6 Liter) pro 100 Kilometer.

Angeboten wird der Kult-Japaner in den Ausstattungsstufen Prime-Line, Center-Line, Exclusiv-Line und Sports-Line. Bereits für die Basisversion sind unter anderem LED-Licht, Klimaanlage, Audio-System und Leichtmetallfelgen Standard. Ein zweilagiges Verdeck, LED-Tagfahrlicht und das MZD Connect mit 7-Zoll-Display, Freisprechanlage und Multi Commander sind bei der Center-Line die Regel. In den beiden höchsten Ausstattungsversionen gehören Assistenzsysteme wie beispielsweise Spurhalteassistent, Fernlichtassistent, Klimaautomatik, Ledersitze mit Sitzheizung an Bord. Für 2015 erwartet Mazda Deutschland rund 1.000 MX-5 Verkäufe und im nächsten Jahr sollen es 3.000 Einheiten sein. Das Gros mit rund 70 Prozent soll laut Mazda dabei auf das Konto des MX-5 mit der 1,5-Liter-Motorisierung gehen. Bei den Ausstattungen erwartet das Unternehmen, dass sich 60 Prozent für die Sports-Line Version und 30 Prozent für die Exclusive-Line entscheiden.

Text und Fotos: Ute Kernbach

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