Baja Aragon: Sieg für Roma, Aus für Al Attiyah

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Wenn gleich sechs Minis aus der Treburer Rallyeschmiede von X-raid zeitgleich bei einem Wettbewerb antreten, heißt es für die Konkurrenz: Hier gibt's nichts zu lachen, Kampf ist angesagt. Notfalls auf Biegen und Brechen. So nun auch geschehen bei der Baja Aragon im spanischen Teruel. Dabei erwischte es auch die Favoriten auf den Minis, aber mit weniger dramatischen Folgen. Mit einer Ausnahme allerdings: Nasser Al Attyah, der schnelle Qatari, ließ sich zwar gleich die erste Prüfung gutschreiben, aber schon am nächsten Tag verließ einen seiner Pneus im scharfkantigen Gerödel die innewohnende Luft schlagartig, das Teil wickelte sich kreuz und quer um die Felge, lief heiß und begann zu brennen.

Zwar konnten er und sein Co Baumel das Rad noch komplett lösen, bevor das Millionenteil ganz abfackelte, aber der notwendige Service brauchte geraume Zeit für die Reparatur: Eine deftige Zeitstrafe stand an. Teamchef Quandt nahm Nasser und Baumel nebst Mini aus dem Rennen, um Auto und Finanzmittel zu schonen, denn als Letzter hinter dem Feld herzujagen, ist auch nicht gerade ein Leckerbissen. So gab es ein Hauen und Stechen zwischen dem Trio mit Roma, Terranova und dem Neuzugang Mikka Hirvonen um Sieg und Platz. Da der derzeit führende Russe Vasilyev, inzwischen für Toyota Overdrive startend, durch Abwesenheit glänzte, Nasser auch keine Punkte machte, verblieb unter dem Strich die alte Differenz zwischen beiden von 21 Punkten im Cross Country Weltcup. Die Plattenserie hielt auch bei den Übrigen reiche Ernte, sodass sich die ganz große Konkurrenz, so sie überhaupt antrat, oftmals im Staub gegenseitig eliminierte. Der Dreikampf war nun voll im Gange, Nani Roma, Dakar-Sieger 2014, behielt Nerven und die Luft in den Pneus, Terranova machte nochmals ordentlich Dampf, kam aber nicht allzu nahe heran, so dass Hirvonen sogar noch auf den zweiten Platz schielen durfte. Schlussendlich blieb es bei der Reihenfolge auf dem Treppchen: Roma vor Terranova vor Hirvonen. Zu den lokalen Opfern aus Stein und Staub gehörte auch Miro Zapletal (Tschechien) auf seinem mächtigen und gut gehenden Hummer H3. Etliche Piloten aus der Weltspitze fehlten gar, nahmen die Möglichkeiten für einen Prä-Dakar-Test nicht wahr. Aber bereits im nächsten Lauf, der Baja Poland ( 13. – 16. August) kann sich alles ändern, da aus Polen ein halbes Dutzend begnadeter Racer kommt, die auch richtig gutes Material haben. Vielleicht kommt auch Altmeister Holowczyc wieder zum Zuge oder auch Adam Malysz, die ja inzwischen auch zum Team der freiberuflichen Mini-Treter zählen. Dann wird's gar lustig in Polen.Text: Frank Nüssel /CineMot

Bilder: Teams

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