Heidi Hetzer: Im Land der Kiwis

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Schiff ahoi! Die „Spirit of Singapore“ spülte Heidi Hetzer am 4. April in Port Calmers an Land, aber erst mal nur die Heidi, denn Hudo musste im Container bleiben. Auch in Neuseeland feiert man Ostern, und da wird nicht gearbeitet.

Ihre erste Nacht in Neuseeland verbrachte Heidi Hetzer in einem 134 Jahre alten Hotel In Dunedin, es war wunderschön, schön alt und mit ganz viel Patina. Viel schöner als diese neumodischen, viereckigen Kästen!Aber ohne Hudo ist es ihr ganz schön langweilig. Na gut, erst mal allen Daheimgebliebenen einen Ostergruß schicken. Das Foto hatte Heidi mit einem Koala-Bär auf dem Arm noch in Australien machen lassen. Okay, das Verschicken der Grüße hat ja nicht sooo viel Zeit in Anspruch genommen. Und jetzt?

Heidi nahm sich einen Mietwagen und erkundete schon einmal die Gegend um den neuseeländischen Hafen Port Calmers, während Hudo noch im Container auf’s Ausladen warten musste.Unterwegs traf Heidi drei junge Leute aus dem Schwabenländle, die durch das Kiwi-Land trampten. Marie ist ein Stück des Weges mit Heidi mitgefahren. Natürlich vorne, denn da kann man ja besser gucken.Reichlich ungeduldig wartete sie auf das Entladen von Hudo. Endlich war Dienstag, und Hudo durfte jetzt auch neuseeländische Luft atmen. Schnell noch die Flaggen ausgetauscht – links weht übrigens immer die deutsche Fahne! Und rechts die des Landes, das Hudo gerade unter die Räder nimmt.Heidi Hetzer ist am 27. April genau neun Monate unterwegs. Hm, ja genauso lange trägt eine Frau ihr Kind aus. Nun denn, das mit den Kinder kriegen hat Heidi schon hinter sich, aber genau zu Ostern ist sie zum 5. Mal Oma geworden. Sie vermisst ihre Familie sehr, und sie drückte auch ein paar (Freuden-)Tränen weg. Sicher wird sie bald ein Foto vom Neugeborenen bekommen, das dann auch seinen Platz an Hudos Armaturenbrett bekommt.

Zurück auf die Straßen Neuseelands: Die Landschaft ist wunderbar, grandios, bergig, die Straßen sind gut zu fahren, ohne Schlaglöcher; niemand drängelt, wenn Hudo mal ein wenig langsamer fährt und Heidi die einmalige Landschaft genießt. Hinter jeder Biegung sieht es anders aus, herrlich!Nicht ganz so herrlich für Hudo. Einmal ging es 300 Meter steil bergauf – und Hudo wollte nicht mehr. Heidi Hetzer – nicht nur im Land der Kiwis bekannt wie ein bunter Hund – wurde mit ihrem schnaufenden Hudo von einer vorbeifahrenden Journalistin entdeckt, die sie zu einem Freund mit einer Werkstatt lotste.

Im Vergaser befanden sich feine silberne Krümel; Überreste aus Bangkok, vom Gewindeschneiden…

A propos „Überholen“: Auch Friseure mussten hin und wieder mal bei Heidi Hand anlegen, wobei die „eiserne Lady“ immer darauf achtete, wie weit es bis zur nächsten größeren Stadt ist. Doch was Größeres war in nächster Zeit nicht in Sicht.

Dafür Gegend, Gegend, Gegend. Sie sah Paraglider, Mammutbäume, eine berühmte Hängebrücke, die früher große Anziehungskraft auf Bungee-Springer ausgeübt hatte, Seen mit spiegelglatter Oberfläche.

Sie pausierte in einem „Nest“ namens Glenorchy und war fasziniert von den vielen Skulpturen, die hier „so herumstanden“. Sie stellten überdimensional große Tiere, real existierende und ausgestorbene Exemplare dar.Heidi genießt diese unendlich vielfältige Landschaft und saugt alles auf wie ein Schwamm, hält ganz vieles mit der Kamera fest: Das Oldtimer Museum in Wanaka zum Beispiel. Den wunderschönen alten Duisenberg mit Weißwandreifen, den sein Besitzer für 4,7 Millionen Dollar in USA gekauft hatte.Oder den alten Lincoln, an dem sein Inhaber alles vergolden ließ, weil er kein Chrom leiden mochte. Snobismus pur.

Oder das Tanz-Theater, das ihr bei aller Freude und bei allem Staunen über ihre Weltreise hin und wieder zeigte, was sie im Grunde ihres Herzens doch ziemlich vermisst: Die Kultur in good old Germany respektive in good old Berlin.Auf ihrer Entdeckungsreise nach Queenstown kam sie in Cromwall vorbei, auf dem Lake Dunstan fand am 25. April ein Motorbootrennen statt, das sie sich natürlich nicht entgehen ließ.Heidi und Hudo entspannen sich vom Entspannt sein. Und das ist auch gut so, denn vom Erdbeben im Nordosten der Südinsel Neuseelands haben sie nichts mitbekommen.

Demnächst geht es sowieso ganz woanders hin, nämlich auf die Nordinsel, nach Wellington und weiter nach Auckland. Hier erwartet die beiden dann eine weitere Schiffsüberfahrt, diesmal nach Los Angeles. Aber das ist ja noch ziemlich lange hin…

Text: Jutta Sein
Fotos: Heidi Hetzer27. April 2015

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