Eine Kultmarke wühlt sich nach oben: Jeep fährt aus dem Schlamm der Zulassungszahlen

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Wenn es so etwas wie Statussymbole gibt, feste Begriffe, die man mit dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten verbindet, dann bleiben vielleicht etwas mehr als eine Handvoll Namen übrig, die uns sofort in den Sinn kommen: Da ist die Dame mit der Fackel, die Freiheitsstatue, da ist der „Big Apple“ namens New York, da ist die Golden Gate Bridge und vielleicht noch der Grand Canyon. Und schließlich ein paar unverwechselbare Produkte, die den american way of life symbolisieren.
Eines davon ist mit Sicherheit jene Automarke, die wie keine andere für das Gefühl von Freiheit, Abenteuer und ein Leben auf mobilen Abwegen steht: Jeep. In diesen vier Buchstaben (eigentlich sind es ja nur drei) liegt eine ganze Welt voller Originalität, Robustheit, Individualität und Unverwechselbarkeit. Der Jeep, das ist moderne Cowboy-Romantik. Der Jeep, das ist Amerika und Amerika, das ist der Jeep. Nirgendwo ist der Ami mehr Ami, als wenn er Jeep fährt.
Die amerikanische Kultmarke feiert derzeit eine riesige Renaissance (oder sollte man angesichts der Wurzeln eher Revival sagen), auch in unseren Breiten. Jeep, eine der ganz wenigen Automarken, die ausschließlich SUV’s und Geländewagen bauen, hat im vergangenen Jahr (2014) erstmals die Zahl von 1.000.000 (in Worten eine Million) verkauften Fahrzeugen weltweit vermeldet. Dies in über 140 Ländern auf unserem Globus. Die Globalisierung der US-Ikone geht auch in diesem Jahr weiter. Jeep wird zum ersten Mal nach fast einem Jahrzehnt wieder in China produzieren und startet auch in Brasilien mit dem Bau von Fahrzeugen für den südamerikanischen Markt.
Seit dem Ende der unseligen Allianz zwischen Daimler und Chrysler und seit der Installation des neue Branchenriesen FCA Automobiles, des Fiat/Chrysler-Konzerns, fährt auch Jeep mit seiner gesamten Markenvielfalt wieder aus dem sprichwörtlichen Schlamm der Zulassungszahlen in Richtung festen Boden unter den Rädern. Das Flaggschiff weltweit war der große Grand Cherokee mit knapp 280.000 Einheiten.
Die Marke, die im Gedenken an den seligen Willies Overland des Jahres 1941 als erstem leichten 4×4 Geländewagen der Welt im nächsten Jahr ihren 75. Geburtstag feiern darf, hat auf dem hiesigen Markt vor allem von der Einführung zweier Modelle aus dem gesamten Produkt-Angebot in der jüngeren Vergangenheit profitiert: Der Renegade besetzte das Segment der kleinen SUV. Mit knapp 20.000 Euro ist er das bislang preisgünstigste Auto der Marke.
Für die ganz harten unter den Jeep-Fans gibt es die Topversion „Trailhawk“. Sie ist aus dem Angebot der Motorisierungen ausschließlich mit dem stärksten Diesel kombinierbar. Damit sind dann im dichten Wald auf Rückwegen und in schwerem Gelände kaum Grenzen beim Vorwärtskommen gesetzt. In dieser Version ist eine Traktionskontrolle mit fünf verschiedenen Modi für die unterschiedlichsten Untergründe mit an Bord. Zudem gehören Unterfahrschutz, modifizierte Stoßfänger für erhöhte Böschungswinkel und eine Bergabfahrhilfe zum serienmäßigen Umfang.
Der Cherokee entwickelte sich zum Bestseller bei den so genannten „Midsize-SUV’s“, also der etwas voluminöseren Fahrzeuge seiner Art. Beide ließen die Verkaufszahlen kräftig nach oben steigen ohne den gefürchteten Kannibalisierungs-Effekt auszulösen. Das heißt, dass ihre Absatzzahlen nicht gleichzeitig einen Verkaufs-Rückgang anderer Jeep-Produkte bewirkten. Beste Voraussetzungen also, um das selbst gesteckte Ziel bis zum Jahr 2018 mit neuen Fahrzeug-Generationen und der Besetzung des Top-Segmentes oberhalb des Grand Cherokee in die Tat um zu setzen.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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