Datsun zwischen Eleganz und Rallye-Sport – und zurück

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Nur wenige Fahrzeuge können sich rühmen, diesen nicht einfachen Spagat erfolgreich bewältigt zu haben. Dazu gehört auf jeden Fall einer der meist gebauten und erfolgreichsten Sportwagen der Welt. Der Datsun und seine Z- Familie, die in den frühen Achtzigern von Datsun auf NISSAN umgetauft wurde. Genau genommen: alle automobilen Produkte der alten Marke.

Der deutsche Automobildesigner Albrecht Graf Goertz hatte das erste Sportwagen- Modell der Z-Generation gezeichnet und war für das Design verantwortlich. Damals segelte der Prototyp unter dem Namen Datsun Fairlady Z. Was ihn bereits seit Kindesbeinen auszeichnete, waren langer Radstand, lange Motorhaube, um auch größere Motoren aufnehmen zu können und ein sehr strapazierfähiges Fahrwerk. 1969 bis 1971 wurde die Fairlady Z gebaut, dann vom Datsun 240Z abgelöst, der den Grundgedanken in Technik und Design weiter führte. Noch etwas eleganter in der Linienführung, noch etwas überarbeitet im Innenraum. 1971- 1975 ging dieser auffallende Sportwagen in Serie, wurde aber erst ab 1973 auch in Deutschland angeboten. 1970 und 1971 hatte der deutsche Renn- und Rallyefahrer Hans Schuller, im Übrigen weltweit auch auf vielen anderen Marken erfolgreich hinter dem Volant, bereits den berüchtigten Rallye-WM-Lauf der East African Safari Rally auf dem Datsunmodell gewonnen. Eine Rallye, die Mensch und Material derart strapazierte, dass mehrfach nur 15 % der gestarteten Teilnehmer nach über 5.000 Kilometern die Zielflagge sahen. 1975 bis 1979 dann wurde der Z nochmals kräftig aufgerüstet, hieß fortan Datsun 260 Z, wobei der 6-Zylinder-Reihenmotor gerade so unter die eh ellenlange Haube passte. In der Folge wurde der Datsun 280Z geboren, der Letzte seiner Art, bevor die Ehe Datsun-Nissan vollzogen wurde. Das jüngste Modell aus den Nissan-Studios hieß dann Nissan 300 ZX, wurde etwas kürzer, bulliger und bekam ein faszinierendes elegant-athletisches Äußeres. Ein schneller Zweisitzer, der ebenso schnell weltweit seine Freunde fand. Im Jahre 2000 eine erste Überarbeitung im Feinbereich und als Nissan 300ZX-TT in den Markt eingeführt. Das war nun die 5. Generation des erfolgreichen Modells aus der Z- Familie. Die 6. Ära folgte 2010 mit dem 370 Z. Diese jüngere Generation aus dem Hause Nissan hat aber keine Ambitionen mehr auf Rallyesport.

Für heutige Old- und Youngtimer-Rallies noch einen klassischen Z zu finden, ist schwer, der Markt eng und überschaubar. Das deutsche Rallyeteam von M. Kahle und Dr. Schünemann fand einen 260 Z in Ostafrika, der erst 2 Rallies gefahren hatte und ansonsten ganz normal auf der Straße bewegt worden war. Damit werden beide die im November als East African Safari Classic Rally ausgelobte Großveranstaltung bestreiten. Derzeit wird der 260 Z auf den neuesten Stand der Motoren-, Fahrwerks- und Sicherheitstechnik entsprechend dem gültigen Reglement adaptiert. Zwischen Eleganz und Rallyesport…ein Klassiker geht seinen Weg.

Text: Frank Nüssel
Fotos: Teams/privat

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