Erste Erfahrungen: Suzuki Vitara (2015)

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Viele Trends der vergangenen Jahre kamen – nicht nur im Autobereich – von den Japanern. In Erinnerung ist wesentlich der Suzuki LJ, der 1980 nach Deutschland kam – als bezahlbarer, rein optisch an den Willy's Jeep angelehnter Geländewagen für den schmalen Geldbeutel. Das Lebensgefühl, das dieses Auto vermittelte, war bereits weitaus wichtiger als die Fahrleistungen. Auch der große Bruder, der Vitara (1988) trat bald danach seinen Siegeszug an, lange bevor auch nur irgendein europäischer Hersteller nur daran dachte einen Geländewagen auf den Markt zu bringen. Seit 2005 ist die aktuelle Generation des Vitara nun auf dem Markt. Nach fast zehn Jahren stellte Suzuki nun die neue Generation des Vitara, die ab März nächsten Jahres beim deutschen Handel zum Verkauf steht.

Der neue Vitara ist 4.175 Millimeter lang, 1.775 Millimeter breit und 1.610 Millimeter hoch. Dank seines 2.500 Millimeter langen Radstands ist ausreichend Platz für Insassen und Gepäck vorhanden. Damit ist der neue Japaner kompakter als der aktuelle Grand Vitara und der SX4 mit dem er sich auch die Plattform teilt. Hinter der jetzt nach oben schwingenden Heckklappe können im Lifestyle-SUV 375 Liter verstaut werden. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der neue Vitara wesentlich moderner und dynamischer. Angeboten wird der Vitara als reiner Fronttriebler oder mit Allradantrieb.

Der neue Vitara verfügt optional über das aus dem SX4 S-Cross bekannte Allgrip Allradsystem. Diese Antriebstechnik bringt bei vernünftigem Einsatz, mehr Fahrtüchtigkeit, besonders bei nasser oder glatter Straße und gewährleistet selbst bei schnee- und eisglatter Fahrbahn ein erstaunliches Maß an Traktion. Das permanente Allradsystem mit schlupfabhängiger Kraftverteilung treibt unter normalen Fahrbedingungen zunächst nur die Vorderräder an, zeigt aber, dass sobald sich die Anforderungen wie unterschiedliche Fahrbahnreibung oder Fahrsituation ändern die Kraftverteilung zwischen den Achsen verlagert wird. Das macht sich vor allem bei kurvenreichen Strecken bemerkbar. Über einen Drive-Mode-Select-Schalter kann der Fahrer zwischen den vier verschiedenen Fahrmodi Auto, Sport, Snow und Lock wählen und das System auf die unterschiedlichsten Fahrbedingungen anpassen. Der Auto-Modus leitet seine Antriebskräfte auf die Vorderräder, was auch dem Spritkonsum zugute kommt. Bei Schlupf ändert sich die Kraftverteilung vorne/hinten bis 50:50. Der Snow-Modi erhöht die Traktion auf Schnee und Eis. Im Sport-Modus steigert die gleichmäßigere Drehmomentverteilung über beide Achsen die Fahrdynamik des Wagens.

Bei den Motorisierungen kann zunächst zwischen einem 1,6-Liter-Benzin- beziehungsweise Dieselmotor gewählt werden. Beide Motoren leisten je 88 kW/120 PS und haben ein Start-/Stopp-System – das gut funktioniert – an Bord. Serienmäßig verfügt der Benziner über ein manuelles Fünfgang-Getriebe, kann aber auch mit einer Sechsgang-Automatik geordert werden. Der Diesel ist ausschließlich mit Sechsgang-Schaltung zu haben. Der Benziner erreicht sein maximales Drehmoment von 156 Nm bei 4.400 Umdrehungen. Der kultivierte Diesel-Direkteinspritzer erreicht seinen Drehmoment-Bestwert von 320 Nm bei 1750 min-1. Bei den Konsumwerten des neuen Vitara verrät Suzuki bislang nur die Zielvorgaben. Diese lauten für den Benziner im Normverbrauch zwischen 5,3 und 5,7 Liter auf 100 Kilometer, beim Diesel gibt es noch keine Werte. Lediglich die anvisierten CO2-Werte des Diesels (2WD: 106 g/km, 4WD: 111 g/km) wurde verraten, was rein rechnerisch rund 4,2 Liter Diesel entspräche. Unser Verbrauch bei einer ersten Testfahrt mit dem Vorserien-4×4-Diesel lag allerdings bei sieben Litern. Ob auf der Autobahn oder in kurvenreichen Strecken rund um Nizza federte das Fahrwerk gut und komfortabel ab und die Lenkung arbeitete präzise. Der Innenraum des neuen Vitara machte einen wertigen, stylischen Eindruck und ist übersichtlich gestaltet. Die Ausstattungslinien und deren Inhalt stehen ebenso wenig fest wie der Preis, sicher ist aber: Assistenzsysteme wie Tempomat, Rückfahrkamera, Abstandswarner und Kollisionswarner mit Bremsunterstützung wird es für den Vitara geben.

Text: Ute Kernbach
Fotos: Kernbach, Suzuki

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