Dakar 2015: Highclass-Starterfeld

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

In einer Woche beginnt die Verladung der europäischen Dakar- Teilnehmerfahrzeuge in Le Havre. Start und Ziel der 37. Edition liegen diesmal in Buenos Aires. Heißt also: ein gigantische Schleife vom Atlantik quer durch Argentinien bis Chile an den Pazifik und retour nach Buenos Aires. 14 Tage liegen vor den Teilnehmern, wenn sie am 4. Januar 2015 über die Startrampe rollen, 14 Tage und teils auch Nächte, die Fahrer, Mechaniker und Fahrzeuge bis an die Grenzen der Belastung strapazieren. Bisweilen auch darüber.

Es ist zwar diesmal keine Jubiläumsrallye, aber das Starterfeld verspricht so viele Favoriten wie noch nie vorher, zumal der französische Hersteller Peugeot an die Wurzeln seiner ehemaligen großen Erfolge (Afrika-Dakar) zurück kehrt. Es gibt, wie die aktuelle Starterliste ausweist, auch Überraschungen. Dazu gehört, dass der 11malige Dakar-Gewinner Stéphane Peterhansel, der kurz nach der diesjährigen Dakar wegen Unstimmigkeiten mit dem X-raid-Team (er wollte sein Dutzend Dakar-Siege voll machen, wurde aber zugunsten von Nani Roma auf Platz 2 zurück gepfiffen), demissionierte und wenige Wochen später bei dem neuen Peugeot-Rallyeteam andockte. Dort ist er mit seinem langjährigen Kontrahenten Carlos Sainz Teamkollege. Ob das über 2 Wochen gut geht? Nani Roma, der heurige Sieger, startet auf dem offiziellen Monster-Mini der X-raid-Truppe (Nr. 300), zu der auch Terranova und Holowczyc gehören. Nasser Al Attyah, der Mann mit dem großen Kämpferherzen, weiß genau, was er tut: in 2014 startete er im FIA Cross Country-Weltcup auf Ford Ranger (V8), Toyota Hilux (V8) und im berüchtigten pechschwarzen Qatar- Mini, der bei X-raid vorbereitet wird (V6 Diesel). So entschied er sich, wohl aus Gründen der hohen Zuverlässigkeit, dafür, die nächste Dakar ebenfalls mit einem Mini All4 Racing zu bestreiten (Da weiß man, was man hat sagte uns der Dritte der 2014er Dakar).

Altmeister Peterhansel startet auf dem Peugeot 2008 DKR (Nr. 302), Giniel de Villiers aus Südafrika traditionell auf dem starken Toyota Hilux V8 und Carlos Sainz ist Teamgenosse von Peterhansel (Nr. 304). Bereits unter den ersten Fünf der Liste alleine 4 ehemalige Dakarsieger! Robby Gordon auf seinem Hummer- Ungetüm ist auch dabei (Nr. 308) und wird erneut für viel Staub und Unruhe im Feld sorgen. Es sieht derzeit nach insgesamt 8 Mini's aus, die in Deutschland bei X-raid vorbereitet wurden, auch für den deutschen Privatier Stephan Schott aus Weilburg (Nr. 334). Dagegen steht die Armada der Toyota Hilux V8, die überwiegend bei Overdrive präpariert wurden. Einen Promi haben sie dort verloren: Adam Malysz, der mehrfache Skisprung- Weltcup- und Olympiasieger, ist umgestiegen auf einen SMG-Buggy, wie er auch von Teamchef Philippe Gache selbst und Chabet gefahren wird. Allesamt versierte Dakar-Teilnehmer. Zu den besten Kennern der Dakar zählt auch der sympathische Portugiese Carlos Sousa, der zurückgekehrt ist zu Mitsubishi und sicher aus seiner langen Erfahrung Kapital schlagen kann. Dazu kommen unter den reinen Privatfahrern 3 Teilnehmer aus Chile, die auf den aus Sachsen stammenden SAM-Mercedes setzen, die allerdings 2014 beide nicht das Ziel sahen (Technikprobleme und Unfall). Wenn die SMG- Buggys halten, können sie, mindestens bei einigen Etappen, den etablierten Stars der Szene gründlich die Suppe versalzen. Enttäuschend der Rückzug von Ford, die noch mitten im Jahr Statements zum Dakar-Start abgaben und nun nicht gemeldet haben, noch nicht einmal für Privatfahrer. Doch, wie immer im Leben: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Wir bleiben dran am Thema!

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teams

Scroll to Top