Unimog: Als Zwei-Wege Fahrzeug unterwegs

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Unimog ist die Abkürzung für „Universal-Motorgerät“ und diesem Namen macht der kleine Allrad-Lkw wie kein anderer alle Ehre: Im Schneeräumdienst, als Feuerwehr-Fahrzeug oder bei Hochwasser-Katastrophen – der Unimog kommt immer dann zum Einsatz, wenn andere Fahrzeuge zu groß, zu schwach, zu schwerfällig sind. Dass das wendige Kraftpaket sogar seit etwa Mitte der 1960er Jahre auf der Schiene eingesetzt wird, wissen nur die wenigsten.

Bis zu 1.000 Tonnen Anhängelast zieht der Unimog U423 (170 kW/231 PS), wenn er als sogenanntes Zwei-Wege-Fahrzeug vor einen Zug gespannt wird. Ein Unimog rangiert einen Güterzug? Das geht, weil das Reifengummi auf dem Eisen der Schiene einen guten Reibwert hat: Um den Faktor drei besser als Eisen auf Eisen, wie bei einer Lok, sagt Mercedes. Oder anders ausgedrückt: Die Lok muss das dreifache Gewicht haben, um die gleiche Menge zu ziehen.

Vorteil Unimog: Er ist nicht nur flexibler, weil er nach getaner Rangierarbeit von den Schienen herunter auf die Straße fährt, sondern verbraucht mit seinem modernen Lkw-Motor deutlich weniger Diesel als die Lok. Das Getriebe mit acht Vorwärts- und acht Rückwärtsgängen ermöglicht Geschwindigkeiten auf der Schiene bis zu 50 km/h in beide Richtungen.

Der Serien-U423 wird dafür unter anderem mit spezieller Bremsanlage, einem System zum Ankuppeln des Zugs und hydraulisch absenkbarer Schienenführung ausgerüstet. Letztere sorgt für sichere Spurführung auf dem Gleis, die Lenkung wird blockiert. An einem niveauebenen Bereich von etwa fünf Meter Länge, zum Beispiel an Bahnübergängen, kann der Unimog einfach abgleisen und auf der Straße mit bis zu 90 km/h zum nächsten Einsatzort fahren. Zum Einsatz kommt er auch, um, mit Mähausleger ausgerüstet, an der Strecke Sträucher zu stutzen oder damit Techniker mit einem Kran auf der Bahnstrecke Signalanlagen reparieren können.

Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Fotos: Mercedes-Benz/SP-X

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