Walter Röhrl: Wieder im Manta A

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Beim 42. AvD Oldtimer Grand Prix rollten heuer „111 Jahre Opel-Motorsportgeschichte“ über den Nürburgring und so außergewöhnlich wie die Fahrzeugflotte war auch die Fahrerriege, die sich für Opel in die Klassiker setzte: Zum zweifachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl und Opel-Markenbotschafter Jockel Winkelhock gesellten sich auch Opel-Finanzvorstand Michael Lohscheller und Wolfgang H. Scholz als Manager Opel Classic Europe.

Walter Röhrl wurde von seinen nostalgischen Gefühlen förmlich überwältigt. „Wenn ich mit diesem Auto fahre, werde ich direkt 45 Jahre jünger“, verriet der zweifache Rallye-Weltmeister, als er sich in den Opel Manta A setzte, mit dem er 1975 für das Unternehmen startete. Mit leuchtenden Augen erzählte der heute 67-Jährige bei einer Autogrammstunde im Opel-Zelt von seinem legendären Auftritt beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps: „Damals kannte dieses Auto noch niemand, doch plötzlich fuhr ich damit den haushoch favorisierten Alfa Romeos davon.“ Dass alte Liebe nicht rostet, bestätigte der Motorsport-Veteran ebenfalls: „Dieses Auto ist noch genauso jung wie ich – absolut alltagstauglich.“

„Das hat mit dem heutigen Autofahren nichts mehr zu tun, eher mit Segeln“, urteilte der Opel-Markenbotschafter Jockel Winkelhock als dreimaliger DTM-Sieger und Le-Mans-Gewinner von 1999 nach der Fahrt mit dem Opel Grand Prix Rennwagen von 1913. „Gaspedal in der Mitte, Fuß- und Handbremse immer gleichzeitig betätigen – das ist für den Fahrer auf Dauer auch körperlich ungeheuer anstrengend. Respekt vor den Jungs, die damals damit Rennen fuhren.“ Das wohl am schwersten zu kontrollierende Kraftpaket bändigte allerdings mit großer Classic-Erfahrung Opel-Mitarbeiter Wolfgang H. Scholz – einen Opel Rennwagen von 1914 mit sage und schreibe 12,3 Liter Hubraum und 260 PS: „Dafür muss man erst nach und nach ein Gefühl entwickeln, dann läuft’s Runde für Runde besser.“ Das erkannte auch Opel-Finanzvorstand Michael Lohscheller, der mit seiner Frau Ulrike auf dem Beifahrersitz einen Opel Commodore GS/E über die Piste steuerte: „Nach der ersten Runde hatte ich den Wagen ganz gut im Griff. Ich saß sogar Walter Röhrl im Nacken – nur hat er’s nicht registriert.“ So machte allen die Begegnung mit 111 Jahren Opel-Motorsport-Geschichte ungeheuren Spaß.

Ebenfalls am Start war auch die berühmte „Schwarze Witwe“, die originalgetreue Rekonstruktion des Rundstrecken-Rekord C aus den Siebzigern, sowie die Rallye-Version des Ascona B, die damals unter anderem auch Walter Röhrl erfolgreich chauffierte. Dazu kamen ganz viele Corsa – „Corsa, alt und gelb“ hatte Opel schließlich als Motto seiner Präsentation gewählt. Schließlich war auch Uwe Mertin, Manager Opel Classic, rundum zufrieden – vor allem, weil auch das Wetter mitspielte: „Bei Regen hätten wir die ganz alten Opel nicht rausgelassen.“

Text: Karl Seiler
Fotos: Opel, Seiler

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