Heidi Hetzer: Doch noch nicht so richtig weg

Beitragsbild
Foto 1

Heidi Hetzers Gefährt, der 84 Jahre alte Hudson Great Eight, hatte beim Start zur Weltreise in Berlin (Foto) ja schon Husten. Der wurde mit jedem Kilometer schlimmer, denn eigentlich wollte sie Wien ja schon hinter sich gelassen haben. Die Herzschmerzen (Motor) des Hudson zwangen sie aber zurück in die Werkstatt von Timo Gottschalk. Der hatte sich in der Aufbauzeit zusammen mit ihrem ursprünglich geplanten Beifahrer Reinhard Hainbach um den Oldtimer gekümmert. Dann kam Timo die Dakar in die Quere: Als Beifahrer von Carlos Sainz war er im Dezember und Januar verhindert.

Mit Bauchschmerzen ging Heidi dann auch an den Start. Zwar hatte sie den Beifahrer ausgetauscht – Reinhard Hainbach gegen Jordane Schönfelder. Doch der hatte ihr dann doch zu wenig Ahnung von Autos.Zugegeben: Sie hatte wenig Zeit, sich mit Jordane vertraut zu machen. Nun, es ist gar nicht so einfach, mit der Grand Dame und ihrem übersprudelnden Temperament und ihren heftigen Emotionen zurecht zu kommen. Jordane entpuppte sich als – sagen wir mal – Feingeist, der den Anforderungen an eine zwei Jahre dauernde Weltreise schon nach den ersten Tagen offenbar nicht gewachsen war. Kurzerhand ließ Heidi ihn aussteigen und setzte ihn in den Zug Richtung Heimat.

Heidi wäre aber nicht Heidi, wenn sie nicht schon wieder einen Ersatzmann hätte. Diesmal fiel ihre Wahl auf den 48jährigen Patrik Heinrichs aus Berlin, er ist Segler und für Heidi – wieder – ein perfekter Begleiter für ihre Weltumrundung. Allerdings wird es eine Weile dauern, bis Patrik sich im Hudson neben sie setzen kann. Er muss seine Wohnung auflösen, Visa beantragen und vor allem noch an der Segelregatta in Kiel teilnehmen.

In Istanbul wird der neue Mann auf der Beifahrerseite zusteigen. Bis dahin fährt Heidi alleine. Schließlich will sie vermeiden, den Wintereinbruch in Sibirien zu erleben.Das wäre jetzt gar nicht gut für ihre Nerven, die ohnehin durch die vielen Vorbereitungen schon blank lagen. Ihr großes Vorbild Clärenore Stinnes hatte es da einfacher: Sie musste nicht für jedes Land ein Visum beantragen, denn als eine „Stinnes“ hatte sie einen Diplomatenpass.

Text und Foto: Jutta Sein

Scroll to Top