Test-Tour: VW Golf Cabriolet Bluemotion

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Wer sich bei Europas Autobauer Nr. 1 im „Oben-Ohne-Angebot“ umsieht, der hat gleich mehrere Möglichkeiten: Eos, Beetle, Golf. Zu den zwar hübsch, aber nicht schrill verpackten, sowie eher konventionell und unaufgeregt geschnitten Wolfsburger Cabrio-Alternativen zählt der offene Golf. Wir fuhren das VW Golf Cabriolet mit dem 140 PS starken Zweiliter-Diesel in der Bluemotion-Variante.Vier Buchstaben, die für Wertbeständigkeit, für Solidität, souveräne Autobauer-Kunst und aktuelle Technik auf dem neuesten Stand stehen: Das ist seit Jahrzehnten der VW Golf. Gleich, ob es sich um Limousine, Kombi (Plus, Sportsvan) oder eben das Cabriolet handelt. Alleine die vier Buchstaben in der Namensgebung schaffen schon eine Art beruhigende Herangehensweise an das Fahrzeug. Denn wo Golf draufsteht, da muss auch Golf drin stecken.

In unserem Falle steht aber nicht nur Golf, sondern auch Bluemotion auf der Hülle des Sommer-Frischlings. Das verheißt neben ungetrübtem Openair-Feeling und viel Alltags-Nutzen auch noch jede Menge sparsamer und wirtschaftlicher Komponenten an Bord. Eine Start/Stopp-Automatik, ein sehr lang übersetztes Getriebe, die Möglichkeit zur Bremsenergie-Rückgewinnung und eine Anzeige im Cockpit für die aktuell ideale Fahrstufe. In den beiden größten Gängen arbeitet das Zweiliter-Aggregat bei Reisegeschwindigkeit kontinuierlich im unteren Drehzahlbereich. Das ist sehr Kraftstoff sparend. Im Drittelmix kamen wir auf 5,2 Liter Dieselkraftstoff, ohne uns dabei eines sommerlichen Fahrvergnügens zu berauben.

Das VW Golf Cabriolet ist ein echter Viersitzer, kein „geschummelter 2+2-Akrobat“. Da haben hinten zwei Passagiere auch bei geschlossenem Verdeck noch genügend Bein- und Kopffreiheit. Vorbildlich: Wenn es sich bei den hinten sitzenden Mitfahrern um Kinder handelt, ist es beruhigend zu wissen, dass der Einklemmschutz der vier Fensterheber (funktionieren mit Antipp-Automatik) einwandfrei funktioniert. Von daher ist der Golf also auch ein zuverlässiges und sicheres Familien-Cabriolet. Ansonsten ist die Bedienung aller Elemente leicht, sie sind sinnvoll angeordnet und nicht „puppig“.

Die Bedienung der „Stoffmütze“ (öffnen, schließen) erfolgt vollelektrisch mittels eines Hebels in der Mittelkonsole. Das geht rasch, zuverlässig, schließt mit sehr guten Spaltmaßen ab. Dadurch entstehen auch keine störenden Fahrtwind-Geräusche. Der Mechanismus des Öffnens und Schließens funktioniert zudem bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h.

In schnell gefahrenen Kurven untersteuert das verwindungssteife Fronttriebler-Cabriolet typisch leicht. Übertreibt man es bewusst etwas, greift das serienmäßige ESP (Schleuderschutz) sofort ein. Auch eine Traktionskontrolle ist ebenso wie ein ABS ohne optionale Anforderung an Bord. Das Triebwerk bietet in allen Drehzahlbereichen viel Durchzugskraft, ohne dass der Motor dabei „im Keller gequält“ werden müsste. Die Schaltwege des Sechsgang-Getriebes sind angenehm kurz und die Schaltkulisse sehr führig.

Der Kofferraum bietet Anlass zum Lob und zur Kritik gleichermaßen: das Gepäckabteil reicht zwar problemlos für vier Personen aus (auch bei geschlossenem Verdeck), allerdings schränken die sehr kleine Öffnung und die hohe Ladekante die Benutzerfreundlichkeit doch erheblich ein. Die Preisliste für das VW Golf Cabriolet 2.0 TDI Bluemotion beginnt bei 29.175,00 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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