Buchtipp – Alexander Glück: Das Lebensmittel-Rettungsbuch

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Spätestens nach den Osterfeiertagen stehen wohl noch mehr Haushalte vor der Frage: So viel ist übrig geblieben, was ist davon noch genießbar, und wenn ja, in welcher Form, und was gehört unbedingt in den Abfall? Eine Frage, die angesichts der hohen Anzahl von Klein(st)haushalten ohnehin von Bedeutung ist und nach Feiertagen noch wichtiger wird. Nicht zuletzt, weil man in der Regel mit Ratschlägen aufgewachsen ist, von denen anno 2014 vielleicht etliche überholt sind.

Um mit einem zu beginnen: Schimmel ist tatsächlich heikel. Nur wenn er an einer Stelle sichtbar ist und die minimal, lässt sich das Lebensmittel noch verwerten. Ansonsten, weg damit. Wobei sich die Frage stellt, ob man auch im Falle der Geringügigkeit nicht vorsichtshalber doch alles entsorgt.

A propos entsorgen: Das muss man nicht mit dem tun, was noch problemlos genießbar ist. Alexander Glück hat so ziemlich alle gängigen Lebensmittel auf Haltbarkeit überpprüft, und er erklärt, was warum wie lange haltbar ist. Das ist sein großer Verdienst. Und er wartet mit mancher Überraschung auf. Verschiedene Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel sind durchaus lange haltbar – wer einen kühlen, dunklen Keller hat, darf sich durchaus anhand dieses Leitfadens Gedanken um Vorratshaltung machen, zum Beispiel im Winter. Sogar Blattsalate müssen nicht zwingend binnen zwei Tagen verzehrt werden, es sei denn, schon der Anblick legt das Entsorgen nahe. Problematisch ist hingegen fertig gekauftes Hackfleisch, weil es per se eine Angriffsfläche für Mikroorganismen darstellt. Für sie ist es ein idealer Nährboden, was die Sache für den Verbraucher ungenießbar macht.

Nicht zuletzt wartet Alexander Glück mit vielen Aufbewahrungstipps auf, was er mit Fotos ergänzt. So ist hier gar nicht mal primär ein Rettungsbuch entstanden, sondern ein Ratgeber zu sinnvoller Planung im Haushalt, unabhängig davon, wie viele Personen regelmäßig mitessen. Mit dem nötigen Wissen und ggf. der ein oder anderen Anschaffung zur Vorratshaltung lässt sich leicht planen und werden Fallen beim Einkauf vermieden. Das hat zwei Vorteile – vor allem für die kleinen Haushalte: Erstens muss man nicht alle paar Tage Kühlschrank und Vorratskammer überprüfen, ob überhaupt noch Essbares da ist. Zweitens spart man Geld – in dem man auf convenience-Produkte verzichten kann, die beim hektischen Einkauf kurz vor Ladenschluss fast zwingend im Einkaufswagen landen – und die Angelegenheit (unnötig) teuer machen.

Alexander Glück: Das Lebensmittel Rettungsbuch. Essbar, verwertbar, haltbar. Hirzel Verlag; 19,80 Euro.

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